Schon 50 Jahre her: Am 3. April 1973 führte Martin Cooper das erste Handy-Telefonat

Marty Cooper posiert mit einem Motorola DynaTAC 8000x auf dem Mobile World Congress 2023 in Barcelona.
Marty Cooper posiert mit einem Motorola DynaTAC 8000x auf dem Mobile World Congress 2023 in Barcelona. Copyright Joan Mateu Parra/AP Photo
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Von Euronews mit AP/DPA
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Am 3. April 1973 führt Motorola-Ingenieur Martin Cooper in das erste Handy-Telefonat. Das erste Handy sollte erst 10 Jahre später auf den Markt kommen. Heute haben wir alle eins ...

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"Das ist das allererste Mobiltelefon", sagt Martin Cooper stolz und zeigt ein ziegelsteingroßes Gerät, das wie aus der Steinzeit anmutet. Dennoch, das Objekt ist Kult und sollte die Menschheit nachhaltig verändern.

Vor 50 Jahren, am 3. April 1973, führte Martin Cooper, Spitzname "Vater des Handys", das erste Mobilfunkgespräch der Geschichte.

"Ein richtiges Handy, persönlich, tragbar, drahtlos"

Der heute 94-Jährige war damals Ingenieur bei Motorola und beschloss zur Demonstration seiner neuesten Entwicklung, seinen Rivalen Joel Engel beim Konkurrenzunternehmen Bell System anzurufen. 

"Ich sagte: 'Joel, hier Martin Cooper.' Er sagte: "Hallo, Marty!'

'Joel, ich spreche mit dir über ein tragbares Mobiltelefon. Ein richtiges Handy, persönlich, tragbar, drahtlos.'

Am anderen Ende der Leitung war es still, ich glaube, er hat mit den Zähnen geknirscht."

Monster mit großer Antenne

Knapp ein Kilo wog Coopers Prototyp mit großer Antenne und war ganz 25 Zentimeter lang. Die Infrastruktur für mobile Anrufe existierte in den USA bereits sei einigen Jahren - in Form von Mobilfunkzellen für Autotelefone. Cooper und sein Team packten die Technik erstmals in ein tragbares Gerät.

Es sollte zehn Jahre dauern, bis 1983 das erste Mobiltelefon serienmäßig auf den Markt kam. Das Motorola DynaTAC 8000X kostet 4.000 Dollar, was heute deutlich über 10 000 Dollar entspricht. Dafür bekam der zahlende Kunde ganze 30 Minuten Akku-Laufzeit. Kein Wunder, dass der Absatz sich zunächst in Grenzen hielt.

Anfang der 90er dominierte der "Knochen"

In Deutschland wurde im Sommer 1992 der digitale Mobilfunk eingeführt. Am Markt setzte sich zunächst der legendäre "Knochen" durch, das Motorola International 3200 - mehr als 500 Gramm schwer mit einer Akkuleistung für maximal 120 Minuten Gesprächszeit und einem Preis von rund 3000 DM, wie die Technik-Chefin von Vodafone Deutschland, Tanja Richter, einmal ausführte. Für damalige Verhältnisse ein kleines Vermögen. 

Die Kommunikation per Mobilfunk setzte sich durch. Die Geräte wurden immer kleiner, schlauer und vielseitiger, die eigentliche Telefonfunktion wurde bald zur Nebensache. Smartphones eroberten die Welt. Heute sagt der "Vater des Handys", Marty Cooper, dass die Menschheit zu sehr von diesem Gegenstand besessen ist, aber er glaubt an dessen Zukunft.

Fast drei Viertel der Menschen über 10 haben ein Handy

"Ich bin erschüttert, wenn ich sehe, wie jemand die Straße überquert und auf sein Handy schaut. Das kommt sehr häufig vor, die Leute sind nicht ganz bei Verstand. Aber man muss Vertrauen in die Menschheit haben, und das habe ich. Die Menschen werden früher oder später damit zurechtkommen."

Die Menschheit ist auf jeden Fall gut bestückt: Fast drei Viertel der Menschen weltweit, die älter als zehn Jahre sind, haben laut UN-Schätzung ein Handy.

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