Trumps TV-Rede nach Anklageverlesung: "Ich hätte nie gedacht..."

Donald Trump vor einem Gericht in Manhattan am 4. April 2023
Donald Trump vor einem Gericht in Manhattan am 4. April 2023 Copyright Justin Lane/MTI/MTI
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Von Euronews mit dpa, AP
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Nach der Verlesung der Anklage gegen ihn hat Ex-Präsident Donald Trump eine Fernsehansprache zur Hauptsendezeit in den USA gehalten. Dabei verglich er die USA mit einem Land der Dritten Welt.

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Donald Trump hat die Anklage gegen ihn wegen 34-fachen Betrugs vor einem New Yorker Gericht als "Wahleinmischung" bezeichnet.

Nachdem er die Anklage als Hexenjagd verurteilt hatte, kehrte der ehemalige Präsident in sein Anwesen in Florida zurück, um eine Fernsehansprache zur besten Sendezeit zu halten.

Viele erwarteten eine weitere scharfe Reaktion, doch stattdessen hielt Trump eine Wahlkampfrede, in der er sagte, dass seine Anwälte der Meinung seien, dass es keinen Fall gegen ihn gebe.

Ferner sagte Tump: "Ich hätte nie gedacht, dass so etwas in Amerika passieren könnte - ich hätte nie gedacht, dass es passieren könnte. Das einzige Verbrechen, das ich begangen habe, ist, dass ich unsere Nation furchtlos gegen diejenigen verteidigt habe, die sie zerstören wollen. Unsere Wahlen waren wie die eines Dritte-Welt-Landes, und jetzt diese massive Wahleinmischung in einem Ausmaß, das es in unserem Land noch nie gegeben hat."

Trump plädierte vor dem New Yorker Gericht in allen 34 Anklagepunkten auf nicht schuldig. Es ist das erste Mal, dass ein ehemaliger US-Präsident wegen eines Verbrechens angeklagt wird. Die Anklage lautet auf Fälschung von Geschäftsunterlagen zur Verschleierung einer Straftat.

Im Fokus steht die Fälschung von Geschäftsunterlagen vor und nach der US-Präsidentschaftswahl 2016. Trump habe damit nach Auffassung der Staatsanwaltschaft schädliche Informationen und rechtswidrige Aktivitäten verbergen wollen. Dabei geht es auch um Schweigegeldzahlungen an die US-Pornodarstellerin Stormy Daniels.

Staatsanwalt: "34 falsche Angaben"

Alvin Bragg , Bezirksstaatsanwalt von Manhattan, sagte: "Nach dem Recht des Staates New York ist es ein Verbrechen, Geschäftsunterlagen in der Absicht zu fälschen, zu betrügen und ein anderes Verbrechen zu verbergen. Genau darum geht es in diesem Fall. 34 falsche Angaben, die gemacht wurden, um andere Straftaten zu vertuschen."

Vor dem New Yorker Gericht hatten sich rivalisierende Lager von Demonstrierenden versammelt. Euronews-Korrespondent Philipp Crowther kommentierte in New York: "Der ehemalige Präsident gab sich mit steinerner Miene und schweigsam, als er den Gerichtssaal in Manhattan betrat und wieder verließ. Er plädierte auf "nicht schuldig" und sah sich einem Richter gegenüber, der ihn ermahnte, sich jeglicher Rhetorik zu enthalten, die Unruhe stiften oder Unruhen verursachen könnte. Wenige Stunden später saß Donald Trump wieder in seinem Privatclub in Florida, wetterte gegen das Strafverfahren und stellte es erneut als politische Verfolgung dar."

Die Staatsanwaltschaft wirft Trump Konspiration zur unrechtmäßigen Beeinflussung der Wahl 2016 vor. Dies geschah durch eine Reihe von Zahlungen an Frauen, die mutmaßlich Affären mit ihm hatten. Vor der Anklageerhebung schilderte er seine Gefühle in Echtzeit und beschrieb die Erfahrung als surreal. Außerhalb des Gerichtsgebäudes machten sich Demonstranten bemerkbar, aber es kam nicht zu Störungen. Phillip Crowther, euronews New York.

Der ehemalige Präsident kandidiert für eine zweite Amtszeit im Weißen Haus. Er ist mit einer Reihe von separaten strafrechtlichen Untersuchungen konfrontiert, die bis zum Wahltag zu weiteren Anklagen führen könnten. Auch als verurteilter Straftäter könnte Trump bei der Wahl 2024 antreten.

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