Europarat bezeichnet Deportation ukrainischer Kinder als Völkermord

Einige der Kinder sind nun zu ihren Familien zurückgekehrt.
Einige der Kinder sind nun zu ihren Familien zurückgekehrt. Copyright Euronews
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Von Euronews mit AP, DPA, EBU
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Der Europarat hat beschlossen, dass die Deportation ukrainischer Kinder nach Russland Anzeichen eines Völkermords aufweist. Russland streitet nach wie vor ab, Selenskyj fordert Konsequenzen.

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Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hat beschlossen, dass die Deportation ukrainischer Kinder nach Russland Anzeichen eines Völkermordes aufweise. Auch schon vor Beginn des russischen Angriffskrieges seien Kinder aus Heimen und Pflegeeinrichtungen entführt worden.

Der ukrainische Präsident Selenskyj verspricht sich viel von dem Beschluss:

"Zum ersten Mal wird dieser Fakt von so einer hohen, internationalen Instanz, die die Staaten vereint, anerkannt. Praktisch gesagt wird diese Entscheidung signifikant unseren globalen Anstrengungen helfen, Russland und seine Verantwortlichen, inklusive des Anführers des Terrorstaates, für den Völkermord und die völkermörderische Politik gegen die Ukraine vor Gericht zu bringen."

Verschleppte Kinder kehren in die Ukraine zurück

31 ukrainische Kinder, die aus besetzten Gebieten illegal nach Russland gebracht wurden, sind nun in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Kinder stammen aus den Gegenden rund um Charkiw im Nordosten der Ukraine und Cherson, einer Stadt im Süden des Landes.

Die Ukraine wirft Russland die Deportation von über 16.000 Kindern aus besetzten Gebieten vor. Der internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat gegen Wladimir Putin und seine Kinderrechtsbeauftrage Maria Lwowa-Belowa bereits im März Haftbefehl erlassen. Ihnen wird die Zwangsumsiedlung von Kindern vorgeworfen, dies wäre ein Kriegsverbrechen. Moskau streitet die Deportations-Vorwürfe ab und gibt nach wie vor an, die Kinder lediglich aus Kriegsgebieten evakuiert zu haben.

Selenskyj fordert Konsequenzen

Selenskyj fordert vehement politische und juristische Konsequenzen. "Die Deportation ukrainischer Kinder ist eines der komplett vorsätzlichen Elemente von Russlands Versuch, die Identität unseres Volkes auszulöschen und das Wesen der Ukrainer auszulöschen", so der ukrainische Präsident. An der Rückkehr der verschwundenen Kinder werde weiter gearbeitet.

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