Tel Avivs beliebter Polizeichef will sich nicht von der Regierung instrumentalisieren lassen und tritt zurück. Das führt zu landesweiten heftigen Protesten.
Tausende Demonstrierende haben die Hauptautobahn von Tel Aviv und wichtige Kreuzungen in ganz Israel blockiert. Die Wut der Menge richtete sich gegen den erzwungenen Rücktritt des beliebten Polizeichefs der Stadt, Ami Eshed.
Der Polizeipräsident begründete seinen Rücktritt mit politischer Einmischung. Die israelische Regierung besteht darauf, dass die Polizei mit härteren Mitteln gegen Regierungsgegner vorgeht.
Ami Eshed kündigte seinen Rücktritt von der Polizeispitze an, nachdem er von Israels rechtsextremem Minister für nationale Sicherheit ins Abseits gedrängt worden war, sagte der scheidende Polizeichef in einer Live-Fernsehsendung.
Itamar Ben Gvir hatte Eshed im März degradiert, nachdem er ihm vorgeworfen hatte, er habe sich in seiner Zeit als Polizeichef politisch verhalten. Die Degradierung wurde nach öffentlicher Kritik schnell wieder zurückgenommen.
Eshed sagte nun, er werde "bei dieser künstlichen" Ernennung nicht mitmachen und "meine politische Entfernung aus meiner Rolle als Chef der Tel Aviver Polizei nicht akzeptieren".
Zehntausende Israelis sind auf die Straße gegangen, seit die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Reform der Justiz angekündigt hat.