Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge 130 Tunnelschächte der Hamas zerstört. Angesicht vieler ziviler Opfer bei israelischen Militäroperationen kritisiert UN-Generalsekretär Guterres das Vorgehen der Armee.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Krieges 130 Tunnelschächte der militant- islamistischen Hamas zerstört. Militärvideos sollen das belegen. Wasser- und Sauerstoffvorräte in den Tunneln zeugten von geplanten längeren Aufenthalten, so die israelische Armee.
Man habe auch unter einem Trainingslager der Hamas im nördlichen Gazastreifen Tunnelschächte entdeckt, die zerstört worden seien. Im sandigen Boden des rund 45 Kilometer langen und etwa sechs bis 14 Kilometer breiten Gazastreifens mit seinen mehr als zwei Millionen Einwohnern gibt es nach israelischen Angaben ein Netz an unterirdischen Tunneln.
Guterres übt scharfe Kritik an Israel
UN-Generalsekretär Antonio Guterres kritisierte erneut das Vorgehen des israelischen Militärs. Wenn man sich die Zahl der Zivilisten ansehe, die bei den Militäreinsätzen getötet wurden, dann laufe etwas offensichtlich falsch." Auch die Zahl der getöteten Kinder deute darauf hin.
Nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser auf 10 569. Ein Großteil davon seien Kinder und Jugendliche. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Katar verhandelt offenbar Freilassung mehrerer Hamas-Geiseln
Tausende palästinensische Zivilisten flohen am Mittwoch aus dem heftig umkämpften Norden des Gazastreifens in Richtung Süden. Das UN-Nothilfebüro spricht mittlerweile von rund 1,5 Millionen Binnenflüchtlingen im Gazastreifen. Der Küstenstreifen hat etwas mehr als 2,2 Millionen Einwohner.
Offenbar verhandelt der Golfstaat Katar derzeit mit der Hamas und Israel über die mögliche Geisel-Freilassung. Nachrichtenagenturen zufolge geht es um zehn bis 15 Geiseln im Austausch für einen ein- bis zweitägigen Waffenstillstand.