Am Tag nach dem Wahlerfolg der Opposition bei den Kommunalwahlen in der Türkei sind viele Erdogan-Anhänger und -Anhängerinnen schwer enttäuscht.
In der Türkei sind viele überrascht über den Wahlerfolg der Oppositionspartei CHP bei den Kommunalwahlen. Nicht nur in Istanbul konnte sich der sozialdemokratische Bürgermeister Ekrem Imamoglu mit deutlichem Vorsprung behaupten.
Sogar in Hochburgen der AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan erzielte die Opposition erstaunliche Erfolge.
"Sie hätten nicht so undankbar sein dürfen"
Einige Erdogan-Fans sind schwer enttäuscht.
Die 40-jährige Fatma Haneda ist Anhängerin der Regierungspartei AKP, sie meint, diejenigen, die die Opposition gewählt haben, seien undankbar. "Sie hätten nicht so undankbar sein dürfen. Welche Leistungen habe ich denn von den anderen, von der Opposition gesehen? Ich weiß, dass ich ein totes Pferd schlage, aber ich kann das nicht akzeptieren."
Ayse Poplata freut sich über den Wahlerfolg der Opposition. Sie sagt: "Um ehrlich zu sein, haben wir einen guten Tag erwischt. Ich glaube, dass die Ergebnisse für unser Land von Vorteil sein werden. Wir leben alle im selben Land. Ich bin sicher, dass jeder alles tun wird, was er kann, um unser Glück und unseren Frieden zu sichern."
Ein wichtiger Grund für die Niederlage von Präsident Recep Tayyip Erdogan ist die desaströse wirtschaftliche Lage. Die Inflation lag im Februar bei 67 Prozent. Viele Türken und Türkinnen, die den Mindestlohn verdienen, kommen kaum noch über die Runden.