Mindestens fünf Menschen sind bei sechs Bränden im Bezirk Los Angeles ums Leben gekommen. Die Behörden erwarten, dass die Zahl der Todesopfer noch steigen wird.
Die Waldbrände, die bereits einige der malerischsten Gegenden der Stadt verwüstet haben, breiten sich weiter aus. Mindestens fünf Menschen kamen bisher in den großen, außer Kontrolle geratenen Bränden ums Leben.
Als der Wind etwas abflaute und Feuerwehrleute aus dem ganzen Bundesstaat eintrafen, um die erschöpften Einsatzkräfte der Stadt abzulösen, dachten viele, dass die Situation allmählich unter Kontrolle geraten würde. Dann brach ein sechstes Feuer brach in den Hollywood Hills aus. Tausende von Einwohnern mussten evakuiert werden, bis ins benachbarten Santa Monica hinein.
Los Angeles ist an Brände gewöhnt, aber dieses Ausmaß an Zerstörung ist ungewöhnlich.
Offiziellen Angaben zufolge wurden bisher mehr als 1.000 Gebäude, vor allem Wohnhäuser, zerstört. Rund 130.000 Menschen in der Metropolregion wurden evakuiert - eine Zahl, die sich mit dem Ausbruch der neuen Brände noch erhöhen wird.
Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, warnte, dass die Feuerwehrleute weiterhin mit "unberechenbaren Winden" konfrontiert seien, auch wenn diese inzwischen ruhiger seien als noch am Dienstagabend.
Die Stadt Pasadena warnt die Bewohner der evakuierten Gebiete, dass ihr Wasser nicht zum Trinken oder Kochen geeignet ist. Das Eaton-Feuer hat vermutlich das Wassersystem in diesen Regionen beeinträchtigt, und den Bewohnern wird empfohlen, auf Wasser in Flaschen zurückzugreifen.
Feuerwehrchef Chad Augustin sagte, dass schätzungsweise bis zu 500 Gebäude durch das Eaton-Feuer, das am Dienstagabend ausgebrochen war, beschädigt wurden oder verloren gingen. Die Winde, die das Feuer anfachten, hatten Orkanstärken erreicht.
An der Pazifikküste, westlich des Stadtzentrums von Los Angeles, machte ein Großbrand in den Pacific Palisades ganze Häuserblocks dem Erdboden gleich und legte alles in Schutt und Asche. Die Behörden schätzen die Schäden dort auf mehr als 1.000 Gebäude. Damit ist das der größte Feuerschaden in der modernen Geschichte von Los Angeles.
Bilder der Verwüstung zeigten luxuriöse Häuser, die unter einem Wirbelwind aus Glut zusammengebrochen waren, rußgeschwärzte Swimmingpools und Sportwagen, von denen nur noch geschmolzene Reifen übrig blieben.
Das wohlhabende Viertel Pacific Palisades in Los Angeles ist seit langem ein beliebter Wohnort für Prominente.
Viele Hollywood-Stars mussten entweder evakuiert werden oder haben ihr Eigentum verloren. Zu den betroffenen Prominenten gehören Adam Brody und Leighton Meester, die ihre Häuser verloren haben. Auch das Haus von Paris Hilton am Strand von Malibu wurde von den Flammen verschluckt.
Dichter Rauch wabert über weite Teile von Los Angeles.
"Heute Morgen wachten wir mit einer dunklen Wolke über ganz Los Angeles auf. Aber am dunkelsten ist es für diejenigen, die am stärksten von den Bränden betroffen sind. Es waren sehr schmerzhafte 24 Stunden", sagte Lindsey Horvath, LA County Supervisor.
Die Brände haben innerhalb eines Tages eine Fläche von etwa 22 Quadratmeilen (57 Quadratkilometer) verbrannt. Rauch und Asche dringen inzwischen auch über den Bezirk Los Angeles County hinaus, bis in Gemeinden im Osten und Süden der Region.
Die Bewohner werden dringend gebeten, nach Möglichkeit in ihren Häusern zu bleiben, körperliche Aktivitäten einzuschränken, die aktuellen Informationen und Entwicklungen der Behörden zu verfolgen und eventuelle Evakuierungsaufrufe zu befolgen.