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Mehr als 160 Vermisste nach Sturzflut in Texas

In Kerrville, Texas, laufen Such-, Bergungs- und Räumarbeiten auf Hochtouren. 8. Juli 2025
In Kerrville, Texas, laufen Such-, Bergungs- und Räumarbeiten auf Hochtouren. 8. Juli 2025 Copyright  Ashley Landis/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
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Von David O'Sullivan mit AP
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Die Zahl der Todesopfer der Sturzflut vergangenen Freitag in Texas ist inzwischen auf mindestens 109 angestiegen. Die Zahl der Vermissten hat sich seit Einrichtung einer Hotline für Familien, die nach Angehörigen suchen, verdreifacht.

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Nach den Überschwemmungen mit mehr als 100 Toten werden in Texas immer noch über 160 Menschen vermisst, so der Gouverneur des Bundesstaates am Dienstag (Ortszeit).

Die Zahl der Vermissten verdreifachte sich, nachdem die örtlichen Behörden eine Hotline eingerichtet hatten, bei der Familien anrufen können, um vermisste Personen zu melden.

Nach Angaben des Gouverneurs Greg Abbot hielten sich viele der Vermissten wahrscheinlich im texanischen Hill Country auf, ohne sich offiziell in einem Camp oder Hotel anzumelden. Er sagte, die meisten seien in Kerr County als vermisst gemeldet worden, wo auch die meisten Opfer bisher geborgen wurden.

Berichten zufolge haben texanische Inspektoren nur zwei Tage vor den tödlichen Überschwemmungen die Notfallplanung für das Camp Mystic abgesegnet. In dem christlichen Sommercamp, in dem ausschließlich Mädchen untergebracht waren, kamen zwei Dutzend Menschen ums Leben, die meisten von ihnen Kinder.

Das Camp war nicht evakuiert worden und wurde besonders hart getroffen, nachdem der nahe gelegene Fluss Guadalupe in den frühen Morgenstunden des Freitags innerhalb von einer Stunde auf neun Meter anstieg. Eine Wand aus Wasser überschwemmte die Menschen in den Lagern und Zelten. Einige Überlebende klammerten sich an Bäume.

Mindestens 27 Camper und Betreuer und Betreuerinnen des Camps starben während der Flut. Offiziellen Angaben zufolge wurden fünf Camper und ein Betreuer noch immer nicht gefunden.

Suche und Räumarbeiten am Guadalupe Fluss nach der Sturzflut. Ingram, Texas, Montag, 7. Juli 2025
Suche und Räumarbeiten am Guadalupe Fluss nach der Sturzflut. Ingram, Texas, Montag, 7. Juli 2025 Eli Hartman/Copyright 2025 The AP. All rights reserved

Such- und Rettungsteams in der Region setzen schweres Gerät ein, um Baumschichten zu entwirren und abzuschälen, große Felsen in den Flussufern freizulegen und riesige Trümmerhaufen zu beseitigen, um nach den Vermissten zu suchen.

Besatzungen von Flugzeugen und Hubschraubern sowie Hunderte von Freiwilligen sind an einem der größten Such- und Rettungseinsätze in der Geschichte von Texas beteiligt.

Wie die Behörden reagierten

Die Behörden stehen in der Kritik, weil sich Zweifel breitmachen, ob Camps und Anwohner in einem Gebiet, das seit langem für schwere Sturzfluten bekannt ist, angemessen gewarnt wurden. Die Behörden verteidigten ihr Vorgehen mit der Begründung, sie hätten nicht mit einem so heftigen Regenguss gerechnet, der einer monatelangen Regenmenge für das Gebiet entspreche.

Der republikanische Gouverneur Abbot, der das Katastrophengebiet per Hubschrauber besichtigte, wies die Frage, wer die Schuld an den Todesfällen trage, mit den Worten zurück: "Das ist die Wortwahl von Verlierern".

"Jede Fußballmannschaft macht Fehler", sagte er. "Die Verlierermannschaften sind diejenigen, die versuchen, die Schuldigen zu benennen. Die Meisterteams sind diejenigen, die sagen: 'Mach dir keine Sorgen, Mann, wir haben das im Griff. Wir werden dafür sorgen, dass wir wieder punkten und das Spiel gewinnen. Die Art und Weise, wie Sieger reden, ist, nicht mit dem Finger zu zeigen."

US-Präsident Donald Trump will sich am Freitag in Texas persönlich ein Bild von der Lage machen. Laut Abbot hat Trump zugesagt, Texas jede Hilfe zukommen zu lassen, die es zur Bewältigung der Katastrophe braucht.

Sturzflut in den frühen Morgenstunden

Der Fluss Guadalupe stieg am vergangenen Freitag bei starken Regenfällen in nur 45 Minuten um mehr als acht Meter an und zerstörte Häuser, Lager und Fahrzeuge. Die heftigen Regenfälle hielten in Texas bis zum Wochenende an, es gab weitere Sturzflutwarnungen.

In den Hügeln entlang des Guadalupe in Zentraltexas gibt es zahlreiche Jugendcamps und Campingplätze. Das Gebiet ist um den 4. Juli besonders beliebt. Da viele Camper nicht registriert dort lagerten, ist es um so schwieriger, die Zahl der Vermissten zu ermitteln.

Der Wettervorhersagedienst AccuWeather und der Nationale Wetterdienst hatten bereits Stunden vor der Verwüstung vor möglichen Sturzfluten gewarnt.

Seit Jahren warnen Wissenschaftler davor, dass der Klimawandel extreme Wetterereignisse - einschließlich Sturzfluten - auf der ganzen Welt verschärft.

Studien zeigen immer wieder, dass wärmere Ozeane und eine feuchtere Atmosphäre zu stärkeren und häufigeren Stürmen in Europa und den USA führen.

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