Im kommenden Jahr wählt Sachsen-Anhalt einen neuen Landtag. Bei aktuellen Umfragen positioniert sich die AfD mit großem Abstand vor der CDU. Liegt es am Rückzug von Ministerpräsident und CDU-Politiker Reiner Haseloff?
In einer aktuellen Wahlumfrage liegt die AfD mit 39 Prozent deutlich vor allen anderen Parteien. In gut einem Jahr wird dort ein neuer Landtag gewählt, doch die Möglichkeiten einer funktionierenden Koalition fehlen.
Die AfD wäre ganz klar die stärkste Kraft. Mit 39 Prozent liegt sie laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap 12 Punkte vor der zweitstärksten Kraft CDU. Die Linke kommt mit 13 Prozent auf Platz Drei. Erst dann würde die SPD mit einem Rekordtief von sieben Prozent folgen, gefolgt vom BSW mit sechs Prozent. Die Grünen und die FDP wären mit jeweils drei Prozent nicht im Landtag.
Bei der vergangenen Landtagswahl im Jahr 2021 hatte noch die CDU 37,1 Prozent und konnte sich mit deutlichem Abstand vor der AfD mit 20,8 Prozent positionieren. Die Kräfteverhältnisse haben sich laut der aktuellen Umfrage deutlich verschoben.
Auch im Vergleich zu einer vorangegangenen Umfrage aus dem Juni hat die AfD deutlich zugelegt: die CDU kam damals noch auf 34 Prozent, die AfD auf 30.
Kaum Bündnismöglichkeiten
Am 6. September 2026 wird ein neuer Landtag für Sachsen-Anhalt gewählt. Derzeit regieren CDU, SPD und FDP. Ministerpräsident Reiner Haseloff hat für das kommende Jahr seinen Rückzug angekündigt. Der 71-Jährige hatte zuletzt einen Zustimmungswert von 59 Prozent und gilt als einer der beliebtesten Politiker des Landes.
Sollte es weiterhin ein demokratisches Bündnis ohne die AfD geben, die in Sachsen-Anhalt 2023 vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingeordnet wurde, müsste die CDU auf eine breite Unterstützung hoffen.
Gemeinsam mit den Linken und der SPD könnte es zu einer Koalition kommen, doch für eine absolute Mehrheit könnte es knapp werden. In einem Viererbündnis wäre auch die Unterstützung des BSW notwendig.
Zwar sind Wahlumfragen zuverlässige Indikatoren für Meinungsveränderungen in der Gesellschaft, doch sie sichern kein Wahlergebnis ab. Immer weniger Menschen haben eine feste Parteibindung und Wahlentscheidungen werden häufiger kurzfristig getroffen. So ergibt die Wahlumfrage zwar das aktuelle Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung, aber sichere Prognosen für den Wahlausgang lassen sich damit nicht formulieren.