Die aktuelle Insa-Umfrage sieht die AfD weiterhin auf Rekordniveau, während die Union langsam aufholt. Zugleich verliert das Tabu-Image der AfD an Wirkung.
In der jüngsten Insa-Umfrage der Bild-Zeitung behauptet die AfD ihre Spitzenposition in der bundesweiten Wählerstimmung. Damit setzt sich der seit Monaten anhaltende Aufwärtstrend fort: In der klassischen Sonntagsfrage ("Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre …") erreicht die AfD erneut 26 Prozent. Sie liegt damit weiterhin knapp vor der Union, die um einen Punkt auf 25,5 Prozent zunimmt.
Die SPD bleibt stabil bei 15 Prozent, die Grünen verharren bei 11 Prozent. Die Linke gibt leicht nach und kommt auf 10,5 Prozent (-0,5). Das BSW hält unverändert 4 Prozent, während die FDP um einen halben Punkt auf 3 Prozent fällt. Auf sonstige Parteien entfallen zusammen 5 Prozent.
Damit würden BSW und FDP weiterhin an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und nicht in den Bundestag einziehen.
"Brandmauer" bröckelt unter Wählern
Indes geben nur noch 49 Prozent der Befragten an, dass sie sich "auf keinen Fall" vorstellen könnten, die AfD zu wählen – ein historischer Tiefststand, nachdem der Höchstwert derer, die sich dies nicht vorstellen konnten, zuvor bei 75 Prozent gelegen hatte.
Gleichzeitig erklären 26 Prozent, sie könnten sich eine Wahl der AfD vorstellen; 7 Prozent halten es für möglich und 18 Prozent zeigen sich unentschlossen.
"Nur noch knapp jeder Zweite schließt die Wahl der AfD grundsätzlich aus. Das ist weiterhin der schlechteste Wert unter allen Parteien in der negativen Sonntagsfrage, aber zugleich der beste, den wir für die AfD je gemessen haben", erläuterte Insa-Chef Hermann Binkert.
Insa-Umfrage: Regierung weiterhin ohne eigene Mehrheit
Brisant: In der Sonntagsfrage erzielt das Bündnis aus CDU/CSU und SPD unter Kanzler Friedrich Merz zusammen nur 40,5 Prozent. Für eine parlamentarische Mehrheit aber wären 44 Prozent nötig.
Im frischen Insa-Ranking der beliebtesten Politiker bleibt Boris Pistorius (SPD) an der Spitze. Dahinter reihen sich Hendrik Wüst (CDU) und Markus Söder (CSU) ein. Alice Weidel (AfD) klettert erneut in die Top Ten, während Grünen-Chefin Franziska Brantner deutlich verliert und auf Platz 16 fällt – unmittelbar vor Friedrich Merz.
Zwischen dem 21. und 24. November 2008 wurden 2008 Wählerinnen und Wähler für den Insa-Meinungstrend befragt.
Wahlumfragen unterliegen grundsätzlich gewissen Unsicherheiten. Nachlassende Parteibindungen und zunehmend kurzfristige Wahlentscheidungen erschweren den Instituten die korrekte Gewichtung der erhobenen Daten.
Umfragen geben daher das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wieder und stellen keine Prognose für das Wahlergebnis dar.