Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Tierschützer empört: 27 Jagdhunde auf einer Fähre von Barcelona nach Mallorca erstickt

Ein Hund, der seine Beute festhält
Ein Hund, der seine Beute festhält Copyright  Pixabay
Copyright Pixabay
Von Cristian Caraballo
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
Diesen Artikel teilen Kommentare
Diesen Artikel teilen Close Button

Die spanische Tierschutzpartei PACMA fordert Rechenschaft für den Tod von 27 Jagdhunden auf einem Boot zwischen Barcelona und Palma. Die Hunde waren auf einer Fährüberfahrt von Barcelona nach Mallorca qualvoll verendet.

Amvergangenen Wochenende sind 27 verendete Jagdhunde in einem Transporter an Bord eines Schiffes auf dem Weg von Barcelona nach Palma de Mallorcagefunden worden. Offenbar hatten die Besitzer der Hunde mehrere Tage in Litauen verbracht, um sie dort für die Jagdsaison zu trainieren. Der Rücktransport lief dann über ein katalanisches Unternehmen.

Die Tiere gehörten einer Gruppe mallorquinischer Jäger, die zur Waldschnepfen-Saison nach Litauen gereist waren, berichten die Regionalzeitungen Diario de Mallorca und Última Hora.

Die Tierschutzpartei Partido Animalista Con el Medio Ambiente (PACMA) fordert, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Eine Spezialeinheit der spanischen Guardia Civil hat bereits Untersuchungen eingeleitet, um herauszufinden, was passiert sein könnte.

Nach aktuellen Berichten sind neun der 36 von der Reise zurückkehrenden Hunde am Leben geblieben**.** Der Rest wies eindeutige Erstickungserscheinungen auf.

Jagdhunde nur "Werkzeuge" in Spanien

Die Partei veröffentlichte eine Erklärung, in dem sie den Vorfall als "ein weiteres Beispiel für die Behandlung von Hunden, die zur Jagd eingesetzt werden" bezeichnete. Die Tiere würden als "Werkzeuge" und "nicht als fühlende Wesen mit Rechten" behandelt.

Nach spanischem Tierschutzrecht dürfen Jagdhunde – anders als andere Haustiere – unter bestimmten Bedingungen in geschlossenen Fahrzeugen transportiert werden.

PACMA hat die Regierung aufgefordert, die Situation zu korrigieren und Jagdhunde in das Tierschutzgesetz aufzunehmen, von dem sienach Angaben der Partei auf Druck der Jagdlobby ausgeschlossen wurden.

Die Partei fordert außerdem, dass Jagdhunde in das sogenannteKönigliche Dekret für zoologische Einrichtungen aufgenommen werden, um Kontrollen und Mindestbedingungen für Transport, Ruhe und Sicherheit zu gewährleisten.

"Solange Jagdhunde nicht gesetzlich geschützt sind, werden sie weiterhin Opfer einer Industrie sein, die sie ausbeutet und entsorgt, wenn sie nicht mehr nützlich sind", warnt die Partei.

Die Jäger weisen indes jede Schuld von sich und machen die Transportfirma für den Vorfall verantwortlich. Diese habe "grobe Fahrlässigkeit" begangen, erklärten sie und forderten eine lückenlose Aufklärung sowie Konsequenzen.

Auch der mallorquinische Jagdverband stellte sich hinter die Gruppe und betonte, die Jäger träfen "keinerlei Verantwortung für das Geschehene". "Für jeden Jäger sind seine Hunde keine bloßen Arbeitstiere, sondern unzertrennliche Gefährten – das Ergebnis jahrelanger Hingabe, Ausbildung und täglicher Fürsorge", so eine Verbandssprecherin.

Nach einer Studie, in die Daten von einem Drittel der spanischen Tierschutzorganisationen eingeflossen sind, sind allein im Jahr 2023 in Spanien mehr als 12.000 Jagdhunde ausgesetzt worden.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Diesen Artikel teilen Kommentare