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Spezialkräfte für die Drohnenabwehr: Dobrindt präsentiert neue Truppe

Die Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei darf alles: Aufspüren, Abwehren, Abfangen. Bundesinnenminister Dobrindt hat sie in den Dienst gestellt.
Die Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei darf alles: Aufspüren, Abwehren, Abfangen. Bundesinnenminister Dobrindt hat sie in den Dienst gestellt. Copyright  AP Photo
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Von Franziska Müller
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"Aufspüren, Abwehren, Abfangen", so heißt die geplante Strategie von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt gegen die jüngsten Drohnenvorfälle. Eine Abwehreinheit bei der Bundespolizei wurde heute in den Dienst gestellt.

Seit Dienstag muss die Bundespolizei bei Drohnensichtungen über Flughäfen oder kritischer Infrastruktur nicht mehr machtlos zusehen. Eine neue Drohnenabwehreinheit hat heute im brandenburgischen Ahrendsfelde den Dienst aufgenommen. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hatte den Aufbau der Truppe als Reaktion auf die jüngsten Drohnenvorfälle, etwa in München oder Berlin, angekündigt.

"Aufspüren, abwehren, abfangen" heißt die Devise laut des Bundesinnenministeriums (BMI). Die neue Einheit soll demnach in ganz Deutschland eingesetzt werden und mit neuester Technik "zur smarten Abwehr von Drohnen" ausgestattet sein.

Außerdem sollen Flughäfen und Flughafenbetreiber zusätzliche Mittel erhalten, um Drohnen zu detektieren und abzuwehren. "Gegen Drohnen Bedrohungen setzen wir auf ein klares Prinzip: aufspüren, abwehren, abfangen", sagte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt.

"Die neue Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei wird zeigen, wie wir auf neue hybride Bedrohungen reagieren: schnell, präzise, mit Spitzen-Technologie", erklärt er weiter. Die Beamten der Drohnenabwehreinheit sollen zu Spezialkräften aus- und weitergebildet werden.

Mit der Drohnenabwehreinheit erhält die Bundespolizei ein Upgrade, das sich gleichzeitig auf bereits bekannte Methoden stützt. Es soll die Fähigkeiten und Expertise der Dienststellen Einsatz- und Ermittlungsunterstützung sowie des Entschärfungsdienstes bei der Bundespolizei erweitern.

So geht die Abwehreinheit gegen Drohnen vor

Die Drohnenabwehreinheit ist der Bundespolizeidirektion 11 unterstellt, die zur Bekämpfung von Sabotage, Spionage, Terrorismus, Extremismus und Organisierter Kriminalität arbeitet. Diese ist an mehr als 35 Standorten im gesamten Bundesgebiet vertreten.

Zunächst werde eine hohe zweistellige Zahl an Beamten dafür eingesetzt. Das Bundesinnenministerium sieht vor, das Team schnell auf eine dreistellige Zahl an Spezialisten wachsen zu lassen.

Allein im bisherigen Jahr 2025 habe die Bundespolizei Drohnenfeststellungen im niedrigen dreistelligen Bereich getroffen, sagte Dr. Dieter Romann, der Präsident des Bundespolizeipräsidiums. Zwei Drittel der Drohnen seien über den größten deutschen Verkehrsflughäfen gesichtet worden.

"Solche Vorfälle sind keine Bagatellen, sondern können zu einem strafbewehrten gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr führen. Auch deshalb sollte u.a. eine Ausweitung von Flugverbotszonen erwogen werden", so Romann.

Jetzt soll die Spezialeinheit der Bundespolizei gegen Drohnen vorgehen können. Zur polizeilichen Praxis gehöre nun beispielsweise die Störung von Steuersignalen, Detektionstechnik, physische Wirkmittel und auch Abfangdrohnen.

Zentrum und Forschung zur Drohnenabwehr geplant

In wenigen Tagen, so heißt es in der Meldung des Bundesinnenministeriums, soll ein Gemeinsamens Drohnenabwehrzentrum eingerichtet werden. Dort könnten Vorfälle auf dem gesamten deutschen Bundesgebiet bewertet werden, technische Standards gesetzt und weiterentwickelt werden. Der Standort wurde allerdings noch nicht bekannt gegeben.

Ab Mittwoch wird Bundesinnenminister Dobrindt seine Länder-Amtskollegen in Bremen auf der Innenministerkonferenz treffen. Dort steht auch der Aufbau des Drohnenabwehrzentrums zur Diskussion. Die Stadt Bremen wurde von der eigenen SPD Anfang Oktober dafür ins Gespräch gebracht.

Vorbild war nach Medieninformationen das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ), das sich in Berlin-Treptow trifft. Dort tauschen sich die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern über mögliche Terror-Bedrohungen aus.

Außerdem ist geplant, ein Forschungszentrum zur Drohnentechnik einzurichten. Hierbei werden Forschung, Entwicklung und Erprobung im Bereich Drohnenabwehr gestärkt, so das BMI. Das Forschungszentrum zielt insbesondere darauf ab, Start-Up Unternehmen dabei zu unterstützen, innovative Technologien zu entwickeln und diese bei den Sicherheitsbehörden und bei Betreibern von kritischer Infrastruktur zum Einsatz bringen.

Nach den Drohnenvorfällen in München hatte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt einen Drei-Punkte-Plan vorgestellt. Zwei weitere Vorhaben wurden auf den Weg gebracht: die Modernisierung des Bundespolizeigesetzes und eine Änderung des Luftsicherheitsgesetzes.

In der Überarbeitung des Bundespolizeigesetzes soll es der Bundespolizei demnächst erlaubt sein, im Zweifel gefährliche Drohnen abzuschießen. Das Kabinett hat außerdem bereits einen Entwurf zur Änderung des Luftsicherheitsgesetzes zu Gesicht bekommen. Die Befugnisse der Bundeswehr bei der Abwehr von Drohnen sollen auch hier erweitert werden.

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