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Luxus-Leben in Moskau: Was macht Syriens Ex-Machthaber Assad ein Jahr nach seinem Sturz?

Wladimir Putin und Bashar al-Assad treffen sich 2024 im Kremlpalast
Wladimir Putin und Bashar al-Assad treffen sich 2024 im Kremlpalast Copyright  AP Photo
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Von euronews
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Vor einem Jahr wurde in der syrischen Hauptstadt Damaskus Langzeit-Machthaber Baschar al-Assad gestürzt, er floh mit seiner Familie nach Moskau. Wie sieht sein Leben dort aus?

Am 8. Dezember 2024 endete die Herrschaft von Baschar al-Assad in Syrien gewaltsam und für viele überraschend. Experten sprechen von der Stunde Null für das vom jahrelangen Bürgerkrieg zerstörte und geplagte Land. Wohin Syrien jetzt steuert, ist schwer zu beurteilen, die Lage erscheint "höchst volatil".

Fest steht, dass Assad und seine Familie vorerst nicht zur Verantwortung gezogen werden können, denn sie haben in Russland, einem langjährigen Verbündeten von Damaskus, Zuflucht und Schutz gefunden. Doch Moskau möchte zugleich nicht zu viel Aufmerksamkeit auf seinen Gast aus Syrien ziehen, denn der Kreml ist dabei, eine freundschaftliche Beziehung zu dem neuen syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa aufzubauen.

Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, einer unabhängigen Einrichtung mit Sitz in London, stehen Baschar al-Assad und seine unmittelbare Familie, einschließlich seiner drei Kinder, unter dem Schutz des russischen Geheimdienstes (FSB). Es heißt sogar, Assad stehe unter dem "außergewöhnlich strengen Schutz" des FSB, der seine Bewegungsfreiheit stark einschränke. Der Ex-Präsident dürfe sich öffentlich nicht zu Wort melden.

Seine letzte öffentliche Äußerung stammt vom 16. Dezember 2024 - acht Tage nach dem Sturz seines Regimes. In einer Erklärung behauptet er, seine Ausreise aus Syrien sei "nicht im Voraus geplant" gewesen, er habe beabsichtigt, die Kämpfe fortzusetzen, aber Moskau habe in der Nacht zum 8. Dezember auf seinem "sofortigen Rückzug" bestanden.

Es ist still geworden um Assad

Seitdem wurde nur ein kurzes Video von seinem ältesten Sohn im vergangenen Februar veröffentlicht: Assad geht durch die Straßen rund um den Kreml. Darüber, wie er aus Syrien geflohen ist, hat er absolutes Schweigen bewahrt; weder hat er seine loyalistischen Kräfte angerufen, ihn zu unterstützen, noch gab es Nachrichten über seinen Versuch, seine Herrschaft aus dem Ausland wieder aufzubauen.

Doch das Narrativ über Assads Leben in Moskau setzt sich durch Gerüchte und informelle Nachrichten fort. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte behauptete am 20. September, er sei nach einer schweren Vergiftung in eine Spezialeinheit eines Krankenhauses in der Nähe von Moskau verlegt worden.

Es gab auch Gerüchte über den Gesundheitszustand seiner Frau Asma, bei der Leukämie diagnostiziert wurde, nachdem sie sich von Brustkrebs erholt hatte. Die britische Zeitung The Telegraph behauptete, Asma Assad sei Ende letzten Dezember in einem Moskauer Behandlungszentrum gewesen.

Luxuswohnung in Moscow City

Es ist also relativ still geworden um die Assad-Familie. Doch "Die Zeit" enthüllte vor etwa zwei Monaten unter dem Titel "Der stumme Schlächter", dass er in einem der 300 Meter hohen Türme des Wohnkomplexes "City of Capitals" im Herzen des modernen Finanzviertels "Moscow City" residiert.

Die Wohnungen in diesen Hochhäusern werden als Luxus mit hohen Decken, Fenstern in alle Himmelsrichtungen, Einheiten von 103 bis 269 Quadratmetern und uneingeschränktem Zugang zu Einkaufszentren, Restaurants, Wasserparks und Fitnessstudios beschrieben; es sei "eine Stadt im Herzen einer Stadt", so die Autoren der Reportage für "Die Zeit", die eine Wohnung aus nächster Nähe sahen: "Kronleuchter aus Kristall, Edelhölzer, hochmoderne Geräte, Carrara-Marmorbäder und ein freier Blick in die Wolken von den Fenstern."

In einer unbestätigten Erzählung berichtete eine offenbar der Familie nahestehende Quelle, dass die Assads "drei Wohneinheiten" auf dem Gelände besitzen und manchmal in einer Villa außerhalb von Moskau wohnen. Baschar al-Assad verbringe "einen Großteil seiner Zeit damit, Online-Videospiele zu spielen". Er werde von Leibwächtern einer privaten Sicherheitsfirma geschützt, für die die russische Regierung bezahle.

Zuvor hatte es einige inoffizielle Nachrichten über die Investition der Familie Assad in den russischen Immobilienmarkt gegeben. Unterdessen schrieb die britische Zeitung Financial Times, dass das Assad-Regime zwischen 2018 und 2019 rund 250 Millionen Dollar in bar nach Moskau geschickt habe und mindestens 18 Luxuswohnungen in der Stadt gekauft hätten.

Das US-Außenministerium hatte das Vermögen von Baschar al-Assad und seiner Familie im Jahr 2022 auf 1 bis 2 Milliarden US-Dollar geschätzt; das Vermögen wurde durch „Waffen- und Drogenhandel und die Schatten-Wirtschaft“ sowie durch ein komplexes Netzwerk von Scheinfirmen finanziert.

Eine Quelle erzählte in der Reportage in der "Zeit", dass die Familie Assad den Reichtum genieße, den sie in Syrien aufgebaut habe, und dass sie keinen Moment an die Menschen in ihrem Land denke.

Eine Behauptung, die den Inhalt von älteren Videos zu belegen scheint, die kürzlich von Al Arabiya Media veröffentlicht wurden. In einem dieser Videos verspotten Bashar al-Assad und Luna al-Shabal, seine ehemalige Medienberaterin, syrische Soldaten, die ihm zur Begrüßung die Hand küssen.

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