Am Erdölmarkt in den USA ist der Preis teilweise ins Negative gedreht.
Die Ölpreise haben einen drastischen Einbruch erlitten. Besonders heftig traf es das US-Rohöl.
Die Erdölsorte WTI fiel um mehr als 100 Prozent. Der Preis für einen Kontrakt, der eine physische Öllieferung im Mai vorsieht, notierte für ein Barrel Liter WTI bei minus 37,63 Dollar. Das bedeutet, dass die Produzenten die Händler dafür bezahlen, ihnen das Öl abzunehmen.
Der Spot-Preis für einen Barrel WTI liegt derzeit bei etwa 10 US-Dollar und damit so niedrig wie seit 1986 nicht mehr.
Analysten zufolge ist die Talfahrt zum einen die Folge des starken Einbruchs der Erdölnachfrage infolge der Corona-Krise. Sie hat aber auch mit Zweifeln an der Reaktion großer Ölproduzenten auf die Krise zu tun.
Erdöl: Angebot übersteigt Nachfrage
Die Lage am Erölmarkt ist derzeit gekennzeichnet durch ein viel zu hohes Angebot bei gleichzeitig stark fallender Nachfrage. Die Corona-Krise sorgt für einen weltweiten Konjunktureinbruch, was zu einer geringeren Nachfrage nach Öl, Benzin und Diesel führt.
Russland und Saudi-Arabien, als große Erdölproduzenten, hatten zwar deutliche Förderkürzungen angekündigt. Doch Experten zweifeln, ob die Reduzierungen ausreichen, um Angebot und Nachfrage wieder auf eine Stufe zu bringen.
USA: Kaum mehr Lagermöglichkeiten
Insbesondere in den USA drohen die Erdöllager, aus allen Nähten zu platzen. Seit Ende Februar sind die Lagerbestände im wichtigen Auslieferungsort Cushing um fast 50 Prozent gestiegen. Infolgedessen fallen in der ölreichen Region Texas die gezahlten Abnahmepreise immer weiter. Mittlerweile geht sogar die Furcht um, dass vereinzelt bald negative Preise bei Rohölabnahme fällig werden, falls die Lagerkapazitäten noch weiter schrumpfen.