EU-weit können laut einer Erhebung des "World Travel and Tourism Council" mehr als eine Million Arbeitsplätze im Urlaubssektor nicht besetzt werden. Der größte Mangel herrsche in Italien, wo der WTTC sogar die Gesamtwirtschaft beeinträchtigt sieht.
Italiens Tourismusindustrie leidet in diesem Sommer stärker als andere Urlaubsländer in Europa unter Personalmangel. Das ergab eine Studie des "World Travel and Tourism Council", der die Ansicht vertritt, dass dies die gesamtwirtschaftiche Erholung in Italien in Frage stelle.
Gemäß der Erhebung bedeuten die 250 000 freien Stellen in Italien dass jeder sechste Job im Tourismusbereich nicht besetzt werden kann. EU-weit gebe es 1,2 Millionen freie Stellen im Urlaubssektor.
Weniger dramatisch aber immer noch beklagenswert ist die Lage in Frankreich, wo 70 000 Arbeitsplätze in der Urlaubsbranche brach liegen, was einer von 19 Stellen entspricht.
Großbritannien unattraktiv für ausländische Jobsuchende
In Großbritannien konnte in diesem Sommer jede 14. Stelle nicht besetzt werden. Laut des "World Travel and Tourism Council" sei dies hauptsächlich auf eine restriktive Visa-Politik der Regierung zurückzuführen. Die am schwersten betroffenen Bereiche seien Luftfahrt und Unterhaltungssektor.
Im Gegensatz zu London greift Portugals Tourismus gern auf ausländische Arbeitskräfte zurück, aber das reicht nicht. Für das dritte Quartal erwartet der "World Travel and Tourism Council" hier, dass jede zehnte Stelle offenbleiben wird. Noch enger sei die Lage in der portugiesischen Hotelindustrie, wo sogar jeder achte Job nicht vergeben werden könne.
Insgesamt fehlten dem Tourismus in Portugal 49 000 Arbeitskräfte, was in absoluten Zahlen dem niedrigsten EU-Wert entspricht.