Italien hat gegen den US-Handelsriesen Amazon eine vorläufige Geldstrafe von 121 Millionen Euro verhängt.
Die italienische Staatsanwaltschaft in Mailand hat gegen den US-Handelsriesen Amazon eine vorläufige Geldstrafe von 121 Millionen Euro verhängt. Die Summe wurde über eine sogenannte Notfallverordnung beschlagnahmt, teilten die italienischen Behörden mit.
Der Grund dafür: Amazon Italia Transport soll Versandaufträge illegal an Subunternehmen vergeben haben, um an Steuergeldern zu sparen und Arbeitskräfte systematisch auszubeuten. Das Unternehmen habe dadurch keine Mehrwertsteuern und weniger Sozialversicherungsbeiträge bezahlt.
Amazon habe einen "illegalen Rechnungsmechanismus für rechtlich nicht existierende Vorgänge gegen die Vereinbarung fiktiver Beschaffungsverträge für die Bereitstellung von Arbeitskräften" genutzt.
In einer Stellungnahme betonte das Unternehmen jedoch, das es sich an alle Gesetze halten und mit den Behörden zusammenarbeiten würde.
Für den Handelsriesen Amazon wird die Strafe voraussichtlicht nicht viel zu hoch sein. Das Unternehmen machte im letzten Quartal des Vorjahres einen Gewinn von mehr als zehn Milliarden Euro. Im gesamten Jahr 2023 erzielte Amazon einen Gewinn von rund 28 Milliarden Euro. Die Amazon-Aktie ist inzwischen gestiegen.
Amazon ist nur eins der großen Logistikunternehmen, deren die Staatsanwaltschaft in Mailand Steuerbetrug vorwirft. Ähnliche Ermittlungen wurden von der Mailänder Staatsanwaltschaft bereits gegen Logistikunternehmen wie DHL und UPS eingeleitet.