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Oracle-Aktien fallen: Blasenangst kehrt zurück, belastet den Tech-Sektor

Archivbild: Oracle Arena, 13. April 2017.
Archivbild: Oracle Arena, 13. April 2017. Copyright  AP/Liz Hafalia
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Von Eleanor Butler
Zuerst veröffentlicht am
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Der Cloud-Computing-Gigant verfehlte die Umsatzerwartungen. Zugleich kündigte er höhere geplante Ausgaben für KI-Rechenzentren an.

Die globalen Märkte konnten den Schwung nach der Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve am Mittwoch nicht halten. Die Sorge vor einer KI-Blase flammte wieder auf.

Schwache Zahlen des Cloud-Giganten Oracle belasteten Tech-Werte insgesamt. Nasdaq 100-Futures lagen kurz nach drei Uhr morgens in New York rund ein Prozent im Minus. S&P 500-Futures gaben um 0,79 Prozent nach, die Dow Jones-Futures um 0,44 Prozent. In Asien überwogen die roten Vorzeichen, Europa startete tiefer.

Zur gleichen Zeit fielen Oracle-Aktien im vorbörslichen Handel um 11,83 Prozent. Anleger wurden zunehmend skeptisch beim Blick auf die Geschäftsaussichten.

Oracle kündigte am Mittwoch hohe Investitionen an, verfehlte aber Gewinn- und Umsatzerwartungen. Das schürte erneut die Angst vor einem baldigen Platzen der KI-Blase. Die Begeisterung für die Technologie hat Unternehmenswerte in die Höhe getrieben. Analysten warnen, dass eine Korrektur fällig ist, weil die Grundlagen nicht Schritt halten.

Im Quartal bis November erzielte Oracle einen Umsatz von 16,06 Milliarden US-Dollar (13,74 Milliarden Euro). Das entspricht einem Plus von vierzehn Prozent gegenüber dem Vorjahr, blieb aber unter den von Analysten erwarteten 16,21 Milliarden US-Dollar (13,86 Milliarden Euro).

Der Nettogewinn lag bei 6,14 Milliarden US-Dollar (5,25 Milliarden Euro). Das ist ein Sprung um fünfundneunzig Prozent, begünstigt durch einen Vorsteuergewinn von 2,7 Milliarden US-Dollar (2,3 Milliarden Euro) aus dem Verkauf von Oracles Ampere-Chipsparte an SoftBank.

Zudem hält das Unternehmen an seiner Prognose für den Jahresumsatz von 67 Milliarden US-Dollar (57,29 Milliarden Euro) fest.

Trotzdem blickten Investoren vor allem auf die Schulden, die das Unternehmen in den vergangenen Monaten über hohe Anleiheverkäufe ausgeweitet hat, und auf die Ausgaben für langfristige Vermögenswerte.

Die Investitionen im Geschäftsjahr 2026 sollen nun um vierzig Prozent höher ausfallen als bisher geplant und sich auf rund 50 Milliarden US-Dollar (42,75 Milliarden Euro) summieren.

Sorge bereitet auch der Umsatz mit Oracles Cloud-Infrastruktur. Er lag mit 4,1 Milliarden US-Dollar (3,5 Milliarden Euro) unter den Erwartungen.

Ein großer Teil der Investitionen ist für den Bau von Rechenzentren vorgesehen, die KI für Kunden wie OpenAI ermöglichen sollen. Investoren fürchten jedoch, dass Oracle zu viel Geld auf eine enge, riskante Wette setzt. Das wiegt umso schwerer, da OpenAI mehr Konkurrenz durch Unternehmen wie Google bekommt.

Im Vergleich zu Rivalen wie Amazon und Microsoft hat Oracle den Fokus von Unternehmenssoftware auf Cloud-Dienste spät verlagert. Analysten warnen, dass der Konzern ins Hintertreffen geraten könnte, wenn er seine Einnahmequellen nicht breiter aufstellt.

Die zunehmend skeptische Sicht auf Oracle spiegelt den breiteren Stimmungsumschwung rund um KI wider. Im September schoss die Aktie nach oben, nachdem OpenAI angekündigt hatte, über fünf Jahre Rechenleistung im Wert von 300 Milliarden US-Dollar (256,53 Milliarden Euro) bei Oracle zu kaufen. Das machte Oracle-Chef Larry Ellison kurzzeitig zum reichsten Mann der Welt.

Seit diesem Hoch hat die Aktie vierzig Prozent an Wert eingebüßt, weil Anleger die Risiken einer Marktkorrektur ernster nehmen. Analysten warnen zudem vor zirkulärer Finanzierung, bei der Gelder im Kreis zwischen verbundenen Parteien fließen.

Auch andernorts in der Tech-Welt gab es Verluste: Nvidia lag vorbörslich um rund anderthalb Prozent im Minus, CoreWeave um gut drei Prozent.

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