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ATP führt neue Extremhitze-Regel im Herren-Tennis zum Schutz der Spieler ein

Der Serbe Novak Djokovic kühlt sich mit Wasser. Einzel-Halbfinale der Männer gegen Monacos Valentin Vacherot beim Tennisturnier Shanghai Masters.
Novak Djokovic aus Serbien kühlt sich mit Wasser. Er spielt im Halbfinale des Herreneinzels gegen Valentin Vacherot aus Monaco bei den Shanghai Masters. Copyright  AP Photo/Andy Wong,File
Copyright AP Photo/Andy Wong,File
Von HOWARD FENDRICH mit AP
Zuerst veröffentlicht am
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Neue Hitzeschutz-Richtlinie. Spieler dürfen in den Partien Pausen von zehn Minuten einlegen, um sich zu erholen und abzukühlen.

Die ATP-Tour führt eine neue Regel gegen extreme Hitze im Herren-Profitennis ein. Ab der kommenden Saison sind in Einzelspielen über zwei Gewinnsätze zehnminütige Pausen erlaubt. Sie ähnelt der Maßnahme, die auf der Damen-Tour schon vor mehr als dreißig Jahren eingeführt wurde.

Das ATP-Board hat die neue Regel am Montag bestätigt. Sie soll den „Schutz für Spieler unter Extrembedingungen“ stärken, teilte die Tour mit.

Beim Shanghai Masters im Oktober forderten mehrere Spieler klare Vorgaben der ATP für Fälle von extremer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit. Titelverteidiger Jannik Sinner musste wegen starker Wadenkrämpfe aufgeben; der vierundzwanzigfache Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic beklagte die Bedingungen, nachdem er sich während eines Sieges übergeben hatte.

„Es ist brutal, wenn man Tag für Tag über 80 Prozent Luftfeuchtigkeit hat“, sagte Djokovic damals, „vor allem für die Jungs, wenn sie tagsüber bei Hitze und Sonne spielen.“

Tennis-Turniere werden immer heißer

Eine Analyse aus dem Jahr 2023 der Associated Press zeigte, dass die durchschnittlichen Höchsttemperaturen bei den US Open und den drei weiteren großen Turnieren in den vergangenen Jahrzehnten stetig gestiegen sind. Und sie sind gefährlicher geworden. Das spiegelt den Klimawandel wider, der Rekord-Hitzewellen antreibt.

Untersucht wurde der Thermal-Comfort-Index. Er misst die Lufttemperatur in Grad und berücksichtigt zugleich Luftfeuchtigkeit, Strahlung, Wind und weitere Faktoren, die die Reaktion des Körpers beeinflussen.

Ausgewertet wurden alle Grand-Slam-Turniere seit 1988, dem ersten Jahr, in dem alle vier Felder mit 128 Spielerinnen und Spielern besetzt waren. Zusammengenommen stiegen die Maximaltemperaturen bei diesen Turnieren um knapp 3 °C.

In diesem Jahr erlebten die Spieler den heißesten Auftakt der Wimbledon-Wochen überhaupt. Das wirft die Frage auf, wie der Sport mit der zunehmenden Hitze umgehen soll.

Was steht in der neuen ATP-Hitzeregel?

Die neue Regel stützt sich auf die Wet-Bulb-Globe-Temperature (WBGT). Sie berücksichtigt Hitze, Luftfeuchtigkeit und weitere Einflussgrößen.

Erreicht die WBGT in einem der ersten zwei Sätze eines Matches über zwei Gewinnsätze mindestens 30,1 °C, darf jeder Spieler eine zehnminütige Unterbrechung beantragen.

Steigt die WBGT über 32,2 °C, wird das Match unterbrochen.

Während der Pausen dürfen die Spieler Kleidung wechseln, duschen, trinken oder sich auf andere Weise abkühlen. Das geschieht unter Aufsicht des medizinischen Personals der ATP. Coaching ist ebenfalls erlaubt.

Die ATP erklärte, die Regel solle „die Gesundheit der Spieler schützen und zugleich die Bedingungen für Zuschauer, Offizielle, Ballkinder und das Turnierpersonal verbessern“.

Die WTA führte bereits 1992 eine Hitzeschutz-Regel für Spielerinnen ein.

Die Grand-Slam-Turniere legen ihre eigenen Hitzeregeln fest. Die US Open, die French Open und Wimbledon orientieren sich ebenfalls an WBGT-Werten, ebenso der olympische Tenniswettbewerb, der vom Internationalen Tennisverband organisiert wird.

Die Australian Open nutzen die sogenannte Heat Stress Scale.

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