Domingo glänzt in Verdis düsterem Drama "Macbeth"

Mit Unterstützung von
Domingo glänzt in Verdis düsterem Drama "Macbeth"
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Zerstörerische Macht, Herrschsucht und das Böse sind Herzstück von Giuseppe Verdis “Macbeth”. Das düstere Meisterwerk war seine erste

Zerstörerische Macht, Herrschsucht und das Böse sind Herzstück von Giuseppe Verdis “Macbeth”. Das düstere Meisterwerk war seine erste Shakespeare-Adaption.

Plácido Domingo gab in der Berliner Staatsoper sein Debüt als Macbeth – am Dirigentenpult Daniel Barenboim. Vor einigen Jahren ist der legendäre Tenor ins Baritonfach gewechselt.

Über seine Rollen sagte er: “Als Tenor war ich immer der Held und habe es vermieden, die Bösewichte zu singen. Als Bariton konzentriere ich mich eigentlich eher auf die Vaterrollen, die positiven Rollen. Bei Macbeth dachte ich mir, dass ich niemals diese Rolle singen würde, denn er ist ein Mörder. Aber dann habe ich mich intensiv mit der Rolle beschäftigt und festgestellt, dass er eigentlich ein Opfer von Lady Macbeth ist.”

Macbeth lässt sich von seiner unbarmherzigen Frau zum Königsmord überreden, um den Thron Schottlands zu besteigen. Das Paar gerät in seinem Streben um Macht in einen Strudel der Gewalt, der seinen Niedergang bedeutet.

Plácido Domingo erklärt, was mit Macbeth passiert: “Er ist verrückt, denn er hat einen Mord begangen. Wir sehen einen Mann, der völlig verloren ist. Er hatte gehofft, ein guter König zu werden. Macbeth träumte davon, alt zu werden, und von Menschen umgeben zu sein, die ihn lieben, aber das hat er nicht erreicht.“

Er wird schlussendlich von dem Edelmann Macduff getötet – gesungen von Tenor Rolando Villazón. Er sagte über das Drama:
“Macbeth hat Verdi in eine völlig neue Richtung gelenkt, in eine neue dunkle Psychologie, in eine sehr komplizierte Art der Charakterdarstellung – nämlich die des Antihelden.”

Der legendäre Opernstar Plácido Domingo hat längst Musikgeschichte geschrieben. “Wenn man bei 145 Rollen angekommen ist, wie mit dieser hier, dann ist das schon fantastisch, auch dass man eine weitere Rolle seinem Repertoire hinzufügen kann.“

Rolando Villazón wurde 1999 bei Domingos Operalia-Gesangswettbewerb entdeckt. Für seinen Mentor hat er nur lobende Worte: “Ich stehe auf der Bühne und beobachte ihn bei den Proben. Ich höre diesem glorreichen Sänger zu und das ist einfach ein wunderbares Erlebnis, das ich in der gleichen Epoche wie dieser unglaubliche Künstler singe. Oper, das ist: vor und nach Plácido Domingo.”

Bonus interview: Plácido Domingo

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Kühne Konzepte beim Herbert von Karajan Young Conductors Award

Auf der Suche nach dem nächsten Dirigenten-Star: Der Herbert von Karajan Young Conductors Award

Hinter den Kulissen der Metropolitan Opera: Die tragische Oper "Champion"