Yuja Wang "singt" Mozart

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Von Katharina RabillonSabine Sans
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Nach einer langen der Coronakrise geschuldeten Pause steht die Klaviervirtuosin wieder auf Europas Bühnen.

Nach einer langen der Coronakrise geschuldeten Pause ist Yuja Wang zurück auf Europas Bühnen. Die chinesische Pianistin spielte in Jurmala, einer lettischen Stadt am Meer, auf dem Riga Jurmala Musikfestival. An vier Sommerwochenenden bietet das Festival Konzerte in Riga und Jurmala.

Das Riga Jurmala Musikfestival mit Konzerten in den historischen Städten Riga und Jurmala findet an vier Wochenenden im Sommer statt. Auf der dritten Ausgabe des Festivals spielte Yuja Wang in der Dzintari-Konzerthalle in Jurmala Mozarts Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll, K. 466.

Unruhig, düster und geheimnisvoll

Yuja Wang wurde vom Mariss Jansons Festival Orchestra begleitet. Dieses Orchester setzt sich aus Musikern des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, der Berliner Philharmoniker, des Concertgebouworkest, der Osloer Philharmoniker, des Tonhalle Orchesters Zürich und der Wiener Philharmoniker zusammen - alles Orchester, die der berühmte verstorbene Dirigent Mariss Jansons leitete.

Unruhig, düster und geheimnisvoll

Mozarts Klavierkonzert in d-Moll umspielt von den Wellen der Ostsee und interpretiert von Yuja Wang:

"Drei Minuten lang sitzt man einfach nur da", erzählt sie. "Weil das Orchester so aufwühlend ist, wollte ich sehr innerlich, dolce, sehr gefühlvoll spielen. Man kann alles auf verschiedene Arten ausdrücken. Man kann dieselbe Melodie sehr geheimnisvoll und expressiv spielen, oder sehr gefühlvoll.

Die Klaviervirtuosin begeistert beim lettischen Musikfestival unter der Leitung von Sir John Eliot Gardiner:

_"Das klingt wie eine Oper. Die späten Konzerte von Mozart sind so von Theatralik durchdrungen und dem dramatischen Kontrast zwischen dem sehr zarten Klang des Klaviers, wie eine Primadonna, sie ist eine Art Sopran - und dann kommt das Orchester wie ein Paukenschlag."
_

Der ganze Ausdruck liegt in den Händen

Zu seiner Zeit spielte Mozart auf dem Hammerklavier, das viel kleiner ist und heller klingt als moderne Konzertflügel.

"Dieses Stück ist geprägt von Feuer, Angst und Aufruhr", meint Yuja Wang. "Gardiner wollte, dass ich die Pedale nicht benutze, um dem Hammerklavier zu ähneln. Mit dem Pedal kann ich die Klangfarbe verändern, ohne liegt der Ausdruck ganz in den Händen. Es ist eine andere Art zu spielen, es ist wie mit dem Klavier zu singen. Das Konzert wurde 1785 geschrieben, am 10. Februar, das war wirklich unheimlich, als ich das entdeckte, weil das mein Geburtstag ist, das Stück entstand am selben Tag."

Eine Form der Meditation

Bei einem Strandspaziergang an der Ostsee schwärmte die Pianistin:

"Das ist ein Paradies für mich. In New York habe ich das nicht, dort habe ich die vergangenen 15 Monate verbracht", erzählt Yuja Wang. "Ich bin mir sicher, dass wir alle während der Coronakrise unser Leben überdenken. Es geht mehr darum, mit wem man zusammen ist und wie sehr man sich darauf einlässt, es zu genießen, wie ausgeglichen man als Person ist. Es ist eine Form der Meditation, einfach den Ozean, die universelle Energie zu spüren. Man ist so dankbar dafür, auf dieser Welt zu sein."

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