Berlin: Das "Verborgene Museum" zeigt Skulpturen von Louise Stomps

"Trauer", "Fremder" und "Jungfrau" heißen einige der Skulpturen der Bildhauerin Louise Stomps, die derzeit in der Berlinischen Galerie in der deutschen Hauptstadt zu sehen sind. Die Ausstellung wird veranstaltet vom "Verborgenen Museum", einem Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, Werke von Künstlerinnen zu zeigen, die in Vergessenheit geraten sind. Etwa 90 Skulpturen Stomps sind zu sehen.
Marion Beckers, Geschäftsführerin und Chefkuratorin des "Verborgenen Museums": "Louise Stomps, finden wir, zählt zu den wichtigen Bildhauerinnen und Bildhauern des 20. Jahrhunderts in Europa. Und wir haben hier eine Auswahl ihrer Arbeiten von 1928 bis 1988, das ist ihr Todesjahr, zusammengefügt."
Kurze Zeit des Ruhms
Stomps begann laut dem Verein bereits als 18-Jährige damit zu zeichnen und zu modellieren, richtig der Kunst gewidmet habe sich die Mutter zweier Kinder aber erst nach ihrer Scheidung Ende der 20er-Jahre. Durch Bombenangriffe auf ihr Atelier wurden viele Arbeiten zerstört. Zudem passten ihre Skulpturen nicht ins nationalsozialistische Kunstverständnis.
Aber auch nach dem Krieg war es für sie alles andere als einfach, so Beckers: "Wenn wir 1945 nehmen, eine Zeit des Aufbruchs für Künstler und Künstlerinnen, auch für Bildhauerinnen und Bildhauer, da war sie mittendrin und da war sie eine wichtige Person. Das hat sich aber dann im Laufe der 50er-Jahre wieder verschleppt. Gerade die Künstlerinnen wurden auch wieder zurückgedrängt und es hat bestimmt bis in die Mitte der 80er-Jahre gedauert, bis auch die Künstlerinnen auch wieder in den Vordergrund traten."
Stomps zog 1960 von Berlin nach Bayern, wo sie sich vor allem von der Natur inspirieren lässt. 1988 starb sie 87-Jährig bei einem Motorradunfall.
Die Ausstellung ist noch bis zum 17. Januar zu sehen.