Vier Jahre nach 'Licorice Pizza' kehrt der gefeierte amerikanische Filmemacher Paul Thomas Anderson mit seinem zehnten Spielfilm 'One Battle After Another' auf die große Leinwand zurück. Ein absoluter Knaller. Mit vielen echten Explosionen.
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Es ist keine gewagte Aussage zu behaupten, dass Paul Thomas Anderson keinen schlechten Film gemacht hat und dass One Battle After Another die beeindruckende Erfolgsserie des Regisseurs fortsetzt.
Lose inspiriert vom postmodernen, gegenkulturellen Roman „Vineland“ ist One Battle After Another Paul Thomas Andersons zweite Adaption des notorisch zurückgezogenen und schwer zu adaptierenden Schriftstellers Thomas Pynchon – nach dem spannenden Inherent Vice. Es gibt Parallelen zu dem ambitionierten Stoner-Detektivfilm von 2014; dieser hier wirkt jedoch straffer.
Die Geschichte beginnt an der mexikanischen Grenze, wo die radikale Gruppe The French 75 einen Überfall auf ein ICE-Migrantenhaftzentrum startet. Zu den Mitgliedern der Gruppe gehören der Sprengstoffexperte „Ghetto“ Pat Calhoun (Leonardo DiCaprio) und seine Freundin Perfidia Beverly Hills (Teyana Taylor).
Der Einsatz verläuft nach Plan, aber Perfidia stellt den Kommandanten des Lagers, Colonel Steven J. Lockjaw (Sean Penn), zur Rede. Sie hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei ihm.
Eine Kette von Ereignissen, die hier nicht verraten werden sollen, führt dazu, dass Lockjaw Perfidia verhaftet, sie ihre Gruppe verrät. Sie verschwindet dann und lässt Pat und ihre kleine Tochter zurück.
16 Jahre später ist Pat – jetzt Bob Ferguson – nicht mehr der Revolutionär, der er einmal war. Er ist auf dem Weg von Jeffrey „The Dude“ Lebowski und sein Verstand ist durch Unmengen von Joints, die er mit einer Pinzette hält, zunehmend benebelt. Die Tochter des alleinerziehenden Vaters, Willa (Chase Infiniti), kommt besser zurecht – abgesehen davon, dass sie mit den paranoiden Ausbrüchen ihres Vaters und dem Verbot von Telefonen umgehen muss.
Doch es ist keine Paranoia, als Lockjaw wieder in ihr Leben tritt. Der einst entmannte und immer noch faszinierte Militär ist fest entschlossen, Willa zu finden, und Bob muss sich zusammenreißen, um sie zu schützen.
Chase Infinit ist eine Offenbarung
Vertrauen Sie uns: Es ist das beste Geld, das Sie dieses Jahr im Kino ausgeben werden. Chase Infiniti in ihrer ersten Hauptrolle ist eine Offenbarung, während Sean Penn mit seiner Tom Waits-ähnliche Stimme die Show stiehlt. Ein Film, der großartig klingt - dank Jonny Greenwood, der seine fünfte PTA-Filmmusik liefert. Paul Thomas Anderson hat etwas Einzigartiges und Unklassifizierbares erreicht.
Es ist ein paranoider und mitreißender Thriller, dessen hektisches Tempo ein Vergnügen ist.
Es ist ein Abenteuer mit slapstickartigem Humor im Stil von Chaplin, der niemals erzwungen wirkt, wenn er nicht gerade alle seine Ziele trifft.
Es ist eine verrückte Farce über diejenigen, die nach „Reinheit“ streben, aber als lächerliche Karikaturen von machthungrigen, virilitätsbedürftigen Narren enden, denen wir täglich in den Nachrichten ausgesetzt sind.
Es ist eine Kritik an Machtstrukturen, die gleichzeitig daran erinnert, dass die Radikalsten oft die feigsten sein können; dass gutmeinende Idealisten nicht immer das praktizieren, was sie predigen; und dass diejenigen, die versuchen, starke Männer zu sein, eigentlich schwach sind.
Es ist ein scharfsinniger, aber nie belehrender Blick auf ein gespaltenes Amerika – nicht nur auf Trumps, sondern stark inspiriert von seinen aktuellen suprematistischen Exzessen – wo rechts- und linksextreme Strömungen zwei Seiten derselben Medaille sind, die beide darauf hindeuten, dass die Herzlosigkeit unser Untergang sein wird.
Und jenseits seines Aufrufs gegen Dogmatismus in all seinen Formen ist es eine bewegende und menschliche Geschichte über einen im Bademantel gekleideten Vater, der einen schrecklichen Tag hat und sein Bestes tut, um seine jugendliche Tochter vor seiner Vergangenheit zu schützen.
Es ist tiefgründig. Es ist leicht. Kurz gesagt, es ist ein moderner Klassiker.
„Mach es gut. Mach es hell. Beeindrucke mich“, befiehlt Perfidia Pat während ihrer Mission in Mexiko. PTA hat alle drei Kästchen angekreuzt.
Also, Viva la Revolución, nieder mit den Weihnachtsabenteurern, und ab ins Kino. Damit werden Sie eine der unvergesslichsten Kinoerlebnisse des Jahres 2025 erleben und gleichzeitig ein Zeichen an diejenigen senden, die mutiges und unterhaltsames Kino wie PTAs Meisterwerk finanzieren: Mehr davon, bitte.
One Battle After Another läuft jetzt in den Kinos.