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Buchverbot für Irlands Erfolgsautorin Sally Rooney in Großbritannien wegen Palestine Action?

Sally Rooney nimmt am Hulu-Panel "Normal People" während der Winter 2020 Television Critics Association Press Tour am 17. Januar 2020 in Pasadena, Kalifornien teil.
Sally Rooney nimmt am Hulu-Panel "Normal People" während der Winter 2020 Television Critics Association Press Tour am 17. Januar 2020 in Pasadena, Kalifornien teil. Copyright  Richard Shotwell/Invision/AP
Copyright Richard Shotwell/Invision/AP
Von Indrabati Lahiri
Zuerst veröffentlicht am
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Die irische Schriftstellerin Sally Rooney warnt, dass es für sie sehr viel schwieriger werden könnte, in Großbritannien neue Werke zu veröffentlichen und bestehende Bücher weiter zu verkaufen, da sie die verbotene Gruppe Palestine Action weiterhin unterstützt.

Sally Rooney, die 34-jährige gefeierte irische Autorin, ist wieder in den Schlagzeilen.

Die Schriftstellerin hat vor dem Obersten Gerichtshof in London erklärt, sie sei "fast sicher", dass sie keine neuen Bücher in Großbritannien veröffentlichen könne, solange Palestine Action nach den geltenden Terrorismusgesetzen verboten sei.

Die Autorin, die immer wieder Palestine Action und andere ähnliche Protestgruppen unterstützt hat, sagte auch, dass sie aufgrund des Verbots möglicherweise ihre aktuellen Werke vom britischen Buchmarkt entfernen müsse.

Im Juli 2025 wurde Palestine Action verboten, nachdem die Gruppe die Verantwortung dafür übernommen hatte, in die Luftwaffenbasis RAF Brize Norton eingedrungen zu zein und zwei Militärtransportflugzeuge mit roter Farbe bestrüht zu haben. Dadurch soll ein Schaden von rund 7 Millionen Pfund (ca. 8 Millionen Euro) entstanden sein.

Palestine-Action-Mitbegründerin Huda Ammori hat dieses Urteil angefochten, da sie das Recht auf Protest einschränkt sieht. Auch Rooney hat sich für die Aufhebung der Entscheidung ausgesprochen.

Droht Sally Rooney Festnahme in Großbritannien?

Im August erklärte Rooney, dass sie ihre öffentliche Plattform und ihre Tantiemen, die sie u. a. durch die BBC-Verfilmungen von "Normal People" und "Conversations With Friends" erhalten hat, weiterhin zur Unterstützung von Palestine Action nutzen werde: "Wenn mich das nach britischem Recht zu einer Unterstützerin des Terrors macht, dann ist das eben so."

Dies könnte jedoch auch bedeuten, dass ihr britischer Verlag Faber & Faber Limited und die BBC ihr aufgrund der britischen Gesetze eventuell keine Tantiemen mehr zahlen können, da sie der Terrorismusfinanzierung beschuldigt werden könnten.

Rooney hat vor kurzem auch eine Reise nach Großbritannien abgesagt, weil sie befürchtet, wegen ihrer politischen Überzeugungen festgenommen zu werden. Sie wies auch darauf hin, dass das Verbot von Palestine Action sowohl die Rechte ihres Verlegers als auch ihre Rechte als Autorin bedrohe. Denn wenn keine Tantiemen gezahlt werden können, wäre sie gezwungen, ihre Bücher im Vereinigten Königreich aus den Regalen zu nehmen oder sie freiwillig zu spenden.

Schaden für den britischen Buchmarkt befürchtet

Als eine der einflussreichsten und meistverkauften Autorinnen der letzten Jahre in Großbritannien könnte dies ein schwerer Schlag für die gesamte Branche sein, zumal Rooney möglicherweise auch nicht mehr bei Veranstaltungen im Vereinigten Königreich sprechen oder teilnehmen kann, solange das Verbot in Kraft ist.

In Zeugenaussagen vor dem High Court, über die die BBC berichtet, erklärt Sally Rooney, dass Israel im Gazastreifen einen Völkermord begeht und dass die Proteste von Palestine Action in Großbritannien auf eine "lange und stolze Tradition des zivilen Ungehorsams" zurückgehen.

"Ich selbst habe mich öffentlich für den Einsatz direkter Aktionen, einschließlich der Sabotage von Eigentum, für die Klimagerechtigkeit eingesetzt", sagt die Autorin. "Es liegt auf der Hand, dass ich die gleichen Taktiken unterstütze, um Völkermord zu verhindern."

Auch im Namen von Innenministerin Shabana Mahmood erklärt der Anwalt Sir James Eadie KC laut The Guardian, dass das britische Parlament bestimmen könne, wie es Terrorismus definiere. "Das Parlament hat entschieden, was Terrorismus ist, nämlich schwere Sachbeschädigung, unabhängig davon, ob sie mit Gewalt gegen Menschen einhergeht oder nicht", sagt der Berater der Regierung.

Seit dem Verbot von Palestine Action sind in Großbritannien zahlreiche Menschen verhaftet worden, darunter die Dichterin und Poesieprofessorin Alice Oswald (58), die Online-Kurse für Jugendliche im Gazastreifen organisiert hat.

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