Sexuelle Belästigung: Wehr Dich!

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Von Euronews
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Welche Frau kennt das nicht: Angrapschen, Hinterhergrölen oder gar Sex-Angebote per SMS vom Chef. Es gibt Gesetze dagegen - aber erst muss sich etwas in den Köpfen ändern.

Anzügliche Kommentare auf der Straße, Angrapschen in der U-Bahn oder am Arbeitsplatz: Welche Frau kennt das nicht? Einer Erhebung der EU-Agentur für Grundrechte zufolge ist gut jede zweite Frau in Europa seit ihrem 15. Lebensjahr schon einmal sexuell belästigt worden.

Es gibt Gesetze, die die sexuelle Belästigung unter Strafe stellen, aber viele Frauen trauen sich nicht, offen über das Erlebte zu reden. Oder sie kommen bei den zuständigen Behörden und Gerichten nicht weiter. Oft es es schwierig, Beweise zu erbringen. In vielen Ländern ist das Bewusstsein in der Gesellschaft auch noch nicht geschärft, wo überhaupt sexuelle Belästigung anfängt: Wo ist die Grenze zwischen Hinterherpfeifen auf der Straße oder Sprüchen wie “Du bist scharf”?

Portugal, wo derartige “Komplimente” gang und gäbe sind, ist so weit gegangen, auch verbale sexuelle Belästigung auf der Straße unter Strafe zu stellen. Dies soll das Bewusstsein in der Gesellschaft überhaupt erst einmal schärfen und vor allem Minderjährige schützen, die gegenüber solcher Anmache besonders wehrlos sind. Den Tätern drohen nun Geldstrafen und bis zu drei Jahre Gefängnis. Doch was bringt das Gesetz wirklich, und wird es respektiert? Wir schauten uns in Portugal um.

Frankreich gehört mit zu den Spitzenreitern in der europaweiten Erhebung, bei der Frauen über sexuelle Belästigung berichten. Erst jüngst erschütterte ein neuer Sex-Skandal das Land, der Grünen-Abgeordnete Denis Baupin soll mehrere Frauen sexuell belästigt haben. Drei Frauen erstatteten Anzeige. Baupin weist alle Vorwürfe zurück. Wir trafen eine der Frauen, die ihn anzeigten, und sprachen auch mit anderen Opfern sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, die nicht länger schweigen wollten. Und nun einen harten Kampf vor Gericht ausfechten müssen.

,Revaler Straße, na das ist ja kein Wunder‘ Eine sexuelle Belästigung und die unglückliche Reaktion der Polizisten. https://t.co/WQ7J7Slgb4

— Benjamin Denes (@berlinflaneur) April 3, 2016

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