Flüchtlingslager außerhalb der EU-Grenzen
Eine Woche vor einem entscheidenden EU-Gipfel hat Ratschef Donald Tusk einen Vorschlag eingebracht, um den Asylstreit zu schlichten: Aus Seenot gerettete Flüchtlinge sollen demnach künftig zu zentralen Sammelpunkten außerhalb der Europäischen Union gebracht werden, wo direkt über ihr Recht auf Schutz entschieden werde.
Der EU-Kommissar für Migration Dimitris Avramopoulos wollten den Vorschlag zunächst aber weder bestätigen – noch dementieren: "Wir haben nie etwas abgelehnt, aber wir haben uns bisher auch nicht dafür entschieden. Also ist die Idee da, aber es ist noch kein sehr konkreter Vorschlag"
Hintergrund ist zum einen der aktuelle Asylstreit zwischen CDU und CSU in Deutschland, aber auch das Drama um das Rettungsschiff Aquarius, das vergangene Woche 630 Gerettete nicht nach Italien bringen durfte.
Die Diskussion über Sammelpunkte außerhalb der EU wird schon seit Jahren geführt – bisher aber herrschte die Befürchtung vor, die Abfertigung von Menschen außerhalb der EU Grenzen verletzte das mögliche Asylrecht der Betroffenen.