Erzwungene britische EU-Wahl als Ersatz-Referendum?

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Von su mit Reuters
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Die Briten haben die Wahl – die so mancher vielleicht gar nicht will: Bei einer Verschiebung des “Brexit“ über den 22. Mai hinaus muss Großbritannien am nächsten Tag Europa-Abgeordnete wählen lassen - als (Noch-)EU-Mitglied.

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Die Briten haben die Wahl – die so mancher vielleicht gar nicht will: Bei einer Verschiebung des “Brexit“ über den 22. Mai hinaus muss Großbritannien am nächsten Tag Europa-Abgeordnete wählen lassen - als (Noch-)EU-Mitglied.

Die erforderlichen rechtlichen Maßnahmen wurden getroffen und die Parteien schalten um auf Wahlkampf.

Sie konkurrieren um den britischen Anteil an den 751 Sitzen des EU-Parlaments - insgesamt 73, von denen die meisten an Wahlbezirke in England gehen. Schottland, Wales und Nordirland haben weniger Einwohner und einen entsprechend geringeren Anteil an den Sitzen.

KLEINERE PARTEIEN IM VORTEIL

Das Verhältniswahlsystem der EU-Wahlen hat kleinere Parteien begünstigt, die ehemaligen UKIP-Kollegen (UK Independence Party) von Nigel Farage landeten 2014 ganz oben auf der Liste.

Die Anti-EU-Partei hat derzeit 24 Sitze vor Labour und den Konservativen mit 20. und 19 Sitzen.

UKIP rudert weiter gegen den Strom im Parlament, und Nigel Farage, jetzt an der Spitze einer neuen Brexit-Partei ("The Brexit Party"), hat die Europa-Abgeordneten gewarnt, sie sollten sich auf mehr von seiner Sorte gefasst machen.

Nigel Farage, EU-Abgeordneter:

"Wollen Sie wirklich, dass Großbritannien Europawahlen abhält und wieder eine große Menge von Abgeordneten ins Europäische Parlament schickt, zu einem Zeitpunkt, wo Sie gegen Populismus kämpfen, auf dem gesamten Kontinent. Wollen Sie mich wirklich zurückhaben? Hier, an diesem Ort ...... nun, na bitte.“

Eine Nachwahl kürzlich in Wales kann Labour und Konservative das Fürchten lehren. Beide verloren Stimmen an Pro- und Anti-"Brexit"-Parteien.

Das könnte sich bei den Wahlen im Mai wiederholen, da sich die neue europafreundliche „Independent Group“ überall kandidieren möchte.

Wie auch immer das Ergebnis aussehen mag, es ist nicht das, was Großbritannien oder Brüssel vorbereitet haben oder wollen. Geplant war, die Sitze Großbritanniens unter den bestehenden und künftigen EU-Mitgliedern umzuverteilen. Jetzt werden Eventualitäten für den Abgang britischer Abgeordneter im Falle eines Brexits erarbeitet, sollte dieser endgültig abgeschlossen werden. Erst dann kann die post-britische Ära des Parlaments beginnen.

su

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