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Deutschland: Erster Haftbefehl nach Sprengungen der Nord Stream-Pipeline erlassen

Auf diesem von der schwedischen Küstenwache zur Verfügung gestellten Bild ist ein Leck in Nord Stream 2 zu sehen, am 28. September 2022.
Auf diesem von der schwedischen Küstenwache zur Verfügung gestellten Bild ist ein Leck in Nord Stream 2 zu sehen, am 28. September 2022. Copyright AP/AP
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Von Euronews mit AP
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Die Bundesstaatsanwälte haben es abgelehnt, sich zu den Ermittlungen zu äußern. Dabei geht es um Explosionen, die die Pipelines im September 2022 beschädigt hatten.

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Deutsche Ermittlungsbehörden haben im Zusammenhang mit den Explosionen, die im Jahr 2022 die Nord-Stream-Gaspipelines zwischen Russland und Deutschland beschädigt hatten, den ersten Haftbefehl erlassen.

Im Februar hatten Dänemark und Schweden ihre Ermittlungen bereits eingestellt und es schien, als würden die deutschen Behörden dem folgen müssen. Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof Jens Rommel betonte jedoch, dass eine Einstellung der Ermittlungen nicht geplant sei.

Die Ermittler scheinen jedoch einen Durchbruch erzielt zu haben. Es wurde ein Haftbefehl gegen Wolodymyr Z., einen ukrainischen Tauchlehrer, aufgrund konkreter Hinweise erlassen, darunter ein Blitzerfoto, das einen Transporter auf der Insel Rügen zeigt. Dieses Fahrzeug soll für den Transport des Tauchequipments genutzt worden sein, das bei der Sabotageaktion in der Ostsee eingesetzt wurde. Das Foto spielte offenbar eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung des Verdächtigen.

Trotz eines vor zwei Monaten übermittelten europäischen Haftbefehls schien es Wolodymyr Z. jedoch gelungen zu sein, unterzutauchen und Polen zu verlassen, möglicherweise aufgrund einer Warnung. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist den Ermittlern unbekannt. Es wird vermutet, dass er Anfang Juli die Grenze zur Ukraine überschritten hat.

Beschädigung der Pipelines im Juni 2022

Bei Explosionen am 26. September 2022 wurden die Pipelines beschädigt. Sie waren gebaut worden, um russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland zu leiten.

Der Schaden trug zu den Spannungen im Zusammenhang mit Moskaus Krieg gegen die Ukraine bei, da einige europäische Länder versuchten, sich von russischen Energiequellen zu lösen.

Noch ist unklar, wer für die Sabotage verantwortlich ist. Ermittler haben sich bisher über ihre Ergebnisse bedeckt gehalten.

Die Explosionen ereigneten sich, als Europa versuchte, keine Energiequellen aus Russland zu beziehen. Sie beschädigten die Nord-Stream-1-Pipeline, die bis zur Einstellung der russischen Erdgaslieferungen Ende August desselben Jahres die Hauptversorgungsroute Russlands nach Deutschland war.

Sie beschädigten zudem die Nord Stream 2-Pipeline. Diese wurde jedoch nie in Betrieb genommen, weil Deutschland das Zertifizierungsverfahren kurz vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar desselben Jahres aussetzte.

Russland hat die USA beschuldigt, die Explosionen inszeniert zu haben, was Washington jedoch bestreitet. Die Pipelines wurden lange Zeit von den USA und einigen ihrer Verbündeten kritisiert, die davor warnten, dass sie die Energiesicherheit Europas gefährdeten, weil sie die Abhängigkeit von russischem Gas erhöhten.

Im März 2023 berichteten deutsche Medien, dass eine pro-ukrainische Gruppe an den Sabotageakten beteiligt gewesen sein könnte. Die Ukraine wies Andeutungen zurück, dass sie den Angriff angeordnet haben könnte. Deutsche Beamte äußerten sich vorsichtig zu dieser Anschuldigung.

Beamte erklärten letztes Jahr, dass Ermittler in Proben von einer Yacht, die im Rahmen der Untersuchung durchsucht wurde, Spuren von Unterwassersprengstoff gefunden hätten.

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