Englisch ist nach wie vor die internationale Kommunikationssprache, doch neue Untersuchungen zeigen, dass die Lese- und Hörfähigkeiten der EU-Bürger besser sind als ihre Sprech- und Schreibfähigkeiten.
Laut einer neuen Studie haben die Niederländer das siebte Jahr in Folge den Titel für die besten Englischkenntnisse in der Weltgewonnen, obwohl sich die Fähigkeiten der Niederländer seit 2024 generell verschlechtert haben.
Einem Bericht des EF English Proficiency Index zufolge ist das Land im Vergleich zum letzten Jahr um 12 Punkte zurückgefallen, liegt aber immer noch an der Spitze.
Die anderen EU-Länder Kroatien und Österreich runden die ersten drei Plätze ab, wobei ihre Werte seit 2024 um 10 bzw. 16 Punkte gestiegen sind.
12 EU-Länder befinden sich im Bereich der sehr hohen Sprachkompetenz, die die Verwendung einer nuancierten und angemessenen Sprache in sozialen Situationen, das mühelose Lesen fortgeschrittener Texte und das Aushandeln eines Vertrags mit einem englischen Muttersprachler umfasst.
Im Gegensatz dazu rangieren Italien, Zypern und Frankreich unter den EU-Ländern am niedrigsten und fallen in die Kategorie der mäßigen Sprachkenntnisse.
Fünf EU-Länder sind in dieser Kategorie (Litauen, Spanien, Frankreich, Zypern und Italien), die beschreibt, dass die Sprecher in der Lage sind, an Meetings in ihrem Fachgebiet teilzunehmen, Liedtexte zu verstehen und professionelle E-Mails zu vertrauten Themen zu schreiben.
Der EF English Proficiency Index 2025 basiert auf den Testergebnissen von 2,2 Millionen Erwachsenen in 123 Ländern und Regionen.
Englisch war 2023 in der EU die am häufigsten gelernte Fremdsprache in der allgemeinen und beruflichen Bildung der Sekundarstufe II. 96,0 % bzw. 80,1 % der Schülerinnen und Schüler dieser Stufen hatten laut den neuesten Eurostat-Daten Englisch als Unterrichtssprache.
Trotz ihrer weiten Verbreitung in den Klassenzimmern auf dem gesamten Kontinent gibt es immer noch Lücken, was die Kompetenzen und sogar die Demografie betrifft.
Lesen und Zuhören sind die stärksten Sprachfertigkeiten in allen EU-Ländern, verglichen mit Sprechen und Schreiben.
EF hat auch ein geschlechtsspezifisches Gefälle festgestellt: Zwischen 2014 und 2025 sind die Englischkenntnisse in Europa bei Männern um 40 Punkte und bei Frauen um 20 Punkte gestiegen.
Die Kenntnisse der jüngsten Erwachsenen sind nach wie vor geringer als vor der COVID-Pandemie. Im Jahr 2025 werden jedoch in mehr Ländern weitere Rückgänge in dieser Gruppe zu verzeichnen sein als Verbesserungen.
In den letzten zehn Jahren haben nur die Europäer im Alter zwischen 18 und 20 Jahren einen Rückgang ihrer Englischkenntnisse verzeichnet.
Wie beeinflusst AI das Englischlernen?
Es gibt etwa 2 Milliarden Menschen, die Englisch sprechen und es zu verschiedenen Zeiten in ihrem Leben und mit verschiedenen Lerntechniken gelernt haben, von einem traditionellen Lehrer in einer Schule bis hin zu Videoanrufen mit einem Tutor und spielerischen Vokabel-Apps.
Neben dem Anstieg der automatisierten Übersetzung zeigen Studien, dass der Einsatz von KI in der Bildung stetig wächst und weiter zunehmen wird.
"Der Markt für das Erlernen der englischen Sprache durch den Verbraucher erfährt einen beispiellosen Wandel, da KI immer ausgefeiltere mobile Anwendungen und Online-Plattformen ermöglicht", so Christopher McCormick, Leiter der Bewertungsabteilung bei EF.
Laut EF kann KI Englischprüfungen verändern, indem sie Schreib- und Sprechaufgaben schnell und präzise automatisch bewertet und bei der Ideenfindung, der Unterrichtsgestaltung und der Aktualisierung von Materialien hilft.
Experten warnen jedoch, dass ein verantwortungsvoller Einsatz, klare Richtlinien und das Bewusstsein für mögliche Nachteile Teil dieses Fortschritts sein müssen.