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Wie zufrieden sind die Lehrer in Europa?

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Von Inês Trindade Pereira & Damaso Jaivenois
Zuerst veröffentlicht am
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Eine neue Studie der Organisation for Economic Co-operation and Development warnt vor einem künftigen Lehrermangel. Immer mehr junge Pädagogen wollen ihren Beruf aufgeben, während ältere Lehrkräfte kurz vor der Pensionierung stehen.

Immer mehr junge Lehrkräfte in Europa und weltweit denken darüber nach, ihren Beruf innerhalb der nächsten fünf Jahre aufzugeben. Das zeigt eine aktuelle Studie der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD), für die im Jahr 2024 rund 280.000 Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleitungen aus 55 Bildungssystemen befragt wurden, darunter 23 EU-Staaten.

Demnach ist es deutlich wahrscheinlicher, dass Lehrkräfte unter 30 Jahren den Beruf aufgeben wollen, als ihre älteren Kolleginnen und Kollegen zwischen 30 und 49 Jahren. Besonders hoch ist der Anteil in Lettland, Litauen und Estland. Dort denken mehr als vier von zehn jungen Lehrkräften über einen Berufswechsel nach.

Als Hauptgründe dafür nennen die Befragten persönliche oder familiäre Motive (46 %), den Wunsch nach einer Tätigkeit außerhalb des Bildungswesens (46 %) sowie die Fortsetzung der allgemeinen oder beruflichen Bildung (42 %).

Das Durchschnittsalter der befragten Lehrer liegt bei etwa 45 Jahren. In Estland, Ungarn, Lettland, Litauen und Portugal ist die Hälfte der Lehrer 50 Jahre oder älter.

Die Abkehr junger Menschen vom Lehrerberuf könnte in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu einem enormen Lehrermangel führen.

Um dem entgegenzuwirken, versuchen mehrere Regierungen, verstärkt Menschen aus anderen Berufsfeldern für den Lehrerberuf zu gewinnen.

So stieg in Bulgarien zwischen 2018 und 2024 der Anteil der Quereinsteiger im Schulwesen um 13 Prozent. Frankreich verzeichnete hingegen einen Rückgang – von 21 Prozent im Jahr 2018 auf 17 Prozent im Jahr 2024.

Welche Faktoren können dazu beitragen, dass Lehrkräfte in ihrem Beruf bleiben?

Eine entscheidende Rolle für die Bindung von Lehrkräften spielt laut der Studie die Zufriedenheit mit dem Gehalt. Lehrer, die mit ihrem Gehalt zufrieden sind, verlassen den Beruf im Durchschnitt 25 % seltener.

In Österreich, Belgien, Bulgarien und Dänemark halten mehr als drei von fünf Lehrern ihr Gehalt für ausreichend. In Ländern wie Malta und Portugal hingegen ist weniger als einer von fünf Lehrern dieser Ansicht.

Darüber hinaus fühlen sich viele Lehrerinnen und Lehrer von der Politik nicht ausreichend wertgeschätzt. In Ländern wie Kroatien, Estland, Frankreich, Italien, Portugal, Slowenien und Spanien gaben weniger als zehn Prozent der Befragten an, dass ihre Meinung von politischen Entscheidungsträgern geschätzt werde.

Positiv fällt hingegen auf, dass zwischen 2018 und 2024 Lehrkräfte der Sekundarstufe I in zehn EU-Ländern angaben, dass sie sich in der Gesellschaft stärker wertgeschätzt fühlen. Neben dem Gehalt nennen Lehrkräfte vor allem soziale Absicherung, Arbeitszeiten, Motivation und Arbeitsplatzsicherheit als zentrale Faktoren für ihre Zufriedenheit im Lehrerberuf.

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