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Russischer Kämpfer in Finnland für Kriegsverbrechen vor Gericht

Der russische Staatsbürger Yan Petrovsky, der auch unter dem Namen Voislav Torden (Mitte) bekannt ist, sitzt im Dezember 2023 vor dem Bezirksgericht Helsinki
Der russische Staatsbürger Yan Petrovsky, der auch unter dem Namen Voislav Torden (Mitte) bekannt ist, sitzt im Dezember 2023 vor dem Bezirksgericht Helsinki Copyright  Markku Ulander/Lehtikuva
Copyright Markku Ulander/Lehtikuva
Von Euronews with AP
Zuerst veröffentlicht am
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Yan Petrowsky wird vorgeworfen, als Mitglied der neonazistischen russischen Einheit Russitsch gegen ukrainische Truppen gekämpft zu haben.

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Ein russischer Kämpfer, der 2014 in der Ukraine tätig war, wurde von der finnischen Staatsanwaltschaft wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen angeklagt.

Yan Petrowsky, der auch als WoislaW Toden bekannt ist, wird sich in Helsinki aufgrund von fünf mutmaßlichen Kriegsverbrechen vor Gericht stellen müssen, dies teilte die finnische Staatsanwaltschaft mit.

Der Verdächtige, der sich seit seiner Einreise im Juli 2023 in Finnland in Haft befindet, bestreitet an den Verbrechen beteiligt gewesen zu sein.

Petrowsky steht seit 2022 unter EU- und US-Sanktionen, weil er ein Gründungsmitglied der rechtsextremen paramilitärischen Neonazi-Gruppe Russitsch gewesen sein soll. Die Gruppe steht unter Verdacht, in der Ukraine Terrorattacken begangen zu haben, welche mit der kremlnahen Söldnergruppe Wagner in Verbindung stehen.

"Die Anklage steht im Zusammenhang mit den Aktivitäten des Verdächtigen in einer Einheit namens Russitsch, die auf der Seite der von Russland unterstützten Separatistenregion Luhansk gegen die Ukraine gekämpft hat", so die finnische Staatsanwaltschaft.

Im Jahr 2014 unternahm Russland seine erste Invasion in der Ukraine, als Moskau Streitkräfte auf die Krim schickte und die Halbinsel innerhalb weniger Wochen illegal annektierte. Gleichzeitig griffen von Moskau unterstützte Gruppen die Ostukraine an und lösten damit einen lang anhaltenden Konflikt aus, der Zehntausende zur Flucht zwang und Tausende von Toten forderte.

Die beiden selbsternannten sogenannten "Volksrepubliken" in den ukrainischen Regionen Luhansk und Donezk erklärten im selben Jahr einseitig ihre Unabhängigkeit, was von der Ukraine und dem Westen nicht anerkannt wurde.

Der Kreml hat außerdem behauptet, die vorübergehend besetzten Gebiete nach seinem vollständigen Einmarsch in die Ukraine Anfang 2022 annektiert zu haben.

Petrowski wird beschuldigt, stellvertretender Kommandeur der Russitsch-Einheit zu sein und an Handlungen teilgenommen zu haben, die gegen die Kriegsgesetze verstoßen, so die Staatsanwaltschaft. Ihm und den Soldaten der Einheit wird vorgeworfen, insgesamt 22 ukrainische Soldaten getötet und vier schwer verwundet zu haben.

Der 37-jährige Petrowsky wurde im Juli 2023 am Flughafen Helsinki festgenommen, als er mit seiner Familie nach Nizza in Südfrankreich unterwegs war. Durch gefälschte Ausweisdokumente war es ihm gelungen, trotz eines EU-weiten Einreiseverbots nach Finnland einzureisen, berichteten lokale Medien.

Der Oberste Gerichtshof Finnlands entschied im Dezember 2023, dass Petrowsky nicht an die Ukraine ausgeliefert werden kann, wo gegen ihn ein Haftbefehl wegen des Verdachts der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung vorliegt, da dort unmenschliche Haftbedingungen drohen.

Die finnische Staatsanwaltschaft erklärte am Donnerstag, dass das Land verpflichtet sei, Petrowsky vor Gericht zu stellen.

Der Prozess wird voraussichtlich am 5. Dezember beginnen und bis Ende Januar 2025 dauern.

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