Tausende nordkoreanische Soldaten sollen Russland bei seinem Krieg gegen die Ukraine unterstützen. Das treibe den Krieg "über die [europäischen] Grenzen hinaus an", so Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist der Ansicht, dass die Stationierung tausender nordkoreanischer Soldaten in Russland den Krieg über die Grenzen des Landes hinaus vorantreibt.
In einem Beitrag auf der Messaging-App Telegram schrieb Selenskyj: "Es gibt nur eine Schlussfolgerung - dieser Krieg ist internationalisiert und geht über die Grenzen hinaus".
Auch Westliche Staats- und Regierungschefs haben davor gewarnt, dass die Beteiligung Nordkoreas an einem europäischen Krieg die Spannungen in der indopazifischen Region erhöhen könnte.
Eskalation des Krieges
Auch der finnische Präsident Alexander Stubb hat nach Gesprächen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Dienstag erklärt, dass die Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland eine Eskalation des Krieges zwischen Russland und der Ukraine darstelle, die im Widerspruch zu der von China vertretenen Position in diesem Konflikt stehe.
"Die derzeitigen Aktivitäten Nordkoreas, sowohl im Hinblick auf Waffenexporte als auch insbesondere auf die Entsendung von Truppen nach China, sind für Russland eine Eskalation, eine Ausweitung und eine Provokation", sagte Stubb gegenüber Reportern in Peking.
Im Pentagon sagte Generalmajor Pat Ryder am Dienstag, eine "relativ kleine Anzahl" nordkoreanischer Truppen befinde sich derzeit in der russischen Grenzregion Kursk, wo russische Truppen einen ukrainischen Vorstoß zurückdrängen. Einige tausend weitere seien auf dem Weg dorthin.
Südkorea, das wegen der jüngsten Entwicklungen in engem Kontakt mit der NATO, den USA und der EU steht, warnte letzte Woche, dass es als Vergeltung für die Beteiligung des Nordens Waffen an die Ukraine liefern könnte. Die südkoreanische Yonhap Nachrichtenagentur hat vor kurzem jedoch bestätigt, dass keine direkte Lieferung von 155-mm-Artilleriegeschossen an die Ukraine erwägt werden. Die Meldung soll aus dem südkoreanischen Präsidialamt kommen.
Unterdessen teilte Nordkorea mit, dass die nordkoreanische Außenministerin für einen Besuch in Russland ist. Das ist ein weiteres Zeichen für die Vertiefung der Beziehungen zwischen beiden Ländern.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel sind so hoch wie seit Jahren nicht mehr, da Nordkorea seine provokativen Waffentests fortsetzt und Südkorea und die USA ihre Militärübungen ausweiten.