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Kiew: Russlands Verluste bei fast einer Million Soldaten

Ein ukrainischer Soldat geht an beschädigten Gebäuden im Zentrum von Pokrowsk vorbei, dem Schauplatz der schwersten Gefechte mit den russischen Truppen in der Region Donezk, 25. April 2025
Ein ukrainischer Soldat geht an beschädigten Gebäuden im Zentrum von Pokrowsk vorbei, dem Schauplatz der schwersten Gefechte mit den russischen Truppen in der Region Donezk, 25. April 2025 Copyright  AP Photo
Copyright AP Photo
Von Sasha Vakulina
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Russland hat während des Krieges in der Ukraine offenbar fast eine Million Soldaten verloren. Dennoch plant das Land offenbar eine Sommeroffensive, davor warnt das ukrainische Militär.

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Es ist eine erschreckende Zahl: fast eine Million Soldatinnen und Soldaten soll Russland in drei Jahren Krieg verloren haben, so der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Sie wurden entweder getötet, verwundet, gefangen genommen oder werden vermisst. Glaubt man der ukrainschen Seite, dann verliert Russland momentan 1.000 Soldaten pro Tag.

Doppelt so viele Verluste wie die Ukraine

Unabhängig überprüft werden können die Zahlen nicht. Weder die Ukraine noch Russland geben ihre eigenen Verluste öffentlich bekannt. Doch Schätzungen gehen davon aus, dass es auf russischer Seite doppelt so viele Opfer gibt wie auf ukrainischer.

Angesichts seiner Verluste versucht Russland schon länger, Ausländer für seine Armee zu rekrutieren. Bis zu 12.000 nordkoreanische Soldaten beispielsweise sind seit Ende 2024 zu den Moskauer Truppen gestoßen. Dies wurde von Nordkorea bestätigt.

Russlands neue Sommeroffensive

Und dennoch bereitet Russland laut ukrainischem Militär eine neue Sommeroffensive vor, die möglicherweise im Sommer stattfinden soll. Die Kämpfe an der Front haben sich verstärkt.

Der in den USA ansässige Think-Tank "Institute for the Study of War (ISW)" berichtet, dass Moskau seit Monaten versucht, die verbleibenden Teile der ukrainischen Region Donezk zu erobern. Pokrowsk ist dabei einer der Brennpunkte der russischen Bodenangriffe. Aufgrund seiner geografischen Lage ist es ein wichtiger Logistikknotenpunkt.

Die zerstörte Stadt Pokrovsk in der ukrainischen Region Donezk, 25 März 2025
Die zerstörte Stadt Pokrovsk in der ukrainischen Region Donezk, 25 März 2025 Iryna Rybakova/Ukraine's 93rd Mechanized Brigade via AP

Die Ukraine warnt auch vor heftigen Angriffen in der Region Charkiw im Norden des Landes. Moskau habe seine Truppen in der Nähe der Grenze der Region zusammengezogen. Andrii Pomahaibus, der Stabschef der 13. Khartija-Brigade der ukrainischen Nationalgarde, sagte, Russland versuche, die Truppen näher an die Kontaktlinie zu verlegen, habe aber bislang noch keine Angriffe durchgeführt.

Putins "Pufferzonen"-Strategie

Offenbar will Russland durch die Sommeroffensive eine Art Pufferzone schaffen. Vor dem russischen Kabinett erklärte Putin: "Es wurde beschlossen, eine notwendige Sicherheitspufferzone einzurichten. Unsere Streitkräfte führen diese Aufgabe derzeit aus".

Damit sollen die russischen Grenzregionen besser vor möglichen ukrainischen Angriffen geschützt werden. Nachdem die Ukraine im vergangenen Jahr Teile der russischen Region Kursk eingenommen hatte, forderten örtliche Beamte einen besseren Schutz der Grenze. Die Pufferzone soll entlang der russischen Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk verlaufen, die an die ukrainischen Regionen Sumy, Charkiw und Tschernihiw grenzen.

Der russische Präsident Ptin und der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats Medvedev im Gespräch in Sotchi, Russland, 3. Januar 2013
Der russische Präsident Ptin und der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats Medvedev im Gespräch in Sotchi, Russland, 3. Januar 2013 AP Photo

Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats und ehemalige russische Präsident, Dmitri Medwedew, drohte sogar damit die gesamte Ukraine als Pufferzone einzunehmen, wenn der Westen die Ukraine weiterhin militärisch unterstützt. Dafür würde Russland bei dem jetzigen Vormarschtempo allerdings rund hundert Jahre brauchen, so eine Berechnung des ISW. Das würde das Land 50 Millionen Opfer kosten.

"(Russische Truppen) haben seit Anfang 2022 nicht bewiesen, dass sie in der Lage sind, die Art von schnellen, multidirektionalen Offensivoperationen durchzuführen, die zur Erreichung dieser Ziele notwendig sind, und es ist unwahrscheinlich, dass sie ihre Fähigkeiten in naher Zukunft wesentlich verbessern werden", so das ISW.

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