Geistiges Eigentum schützen: Erfolgsfaktor für Unternehmen

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Geistiges Eigentum schützen: Erfolgsfaktor für Unternehmen
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Von Paul HackettSabine Sans
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Die EU hilft und berät KMU, ihre immateriellen Werte zu schützen.

In dieser Folge von Business Planet schauen wir uns an, warum es für den Erfolg eines Kleinunternehmens so wichtig ist, sein geistiges Eigentum (Intellectual Property, IP) und seine Ideen zu schützen. Ein Unternehmen in Bukarest hat dank EU-Hilfe entsprechende Maßnahmen ergriffen.

Ein Beispiel aus Rumänien

Das Internet der Dinge - eine Welt, in der Menschen mit Geräten, Gadgets und Maschinen interagieren, die mit dem Internet und untereinander vernetzt sind. Syswin Solutions ist ein Spezialist in diesem Bereich. Für das Hightech-Unternehmen mit Sitz in Bukarest ist der Schutz seines geistigen Eigentums ein wichtiges Thema:

"Dadurch dass wir unsere Produkte durch Patente geschützt haben, konnten wir unsere Vormachtstellung auf dem rumänischen Markt behaupten", erklärt Razvan Ungurelu, Geschäftsführer von Syswin Solutions. "Dadurch stieg unser Unternehmensumsatz, weil wir unseren Kunden Qualität und Einzigartigkeit garantieren können."

Zu dem Unternehmensangebot gehört Sysagria: Das System überwacht Nutzpflanzen und liefert unter anderem Echtzeitdaten über Wetter, Wasserversorgung und Bodenbedingungen. Um das Produkt weltweit zu vermarkten, nahm die Firma Kontakt mit dem European IP-Helpdesk auf. Die Serviceinitiative der Europäischen Kommission berät und unterstützt Unternehmen unentgeltlich.

Welche Unterstützung bietet das European IP-Helpdesk?

Unternehmen - insbesondere kleine Unternehmen -, die ihr geistiges Eigentum schützen, haben laut Studien mehr als 30 Prozent mehr Umsatz. Dennoch melden nur neun Prozent der KMU in Europa Schutzrechte an.

"Das IP-Helpdesk hat uns geholfen, international zu expandieren", erzählt der Syswin-Geschäftsführer. "Man hat uns dabei unterstützt, ausländische Märkte zu erschließen und zu verstehen. Der wichtigste Punkt war, dass man uns geholfen hat, den kommerziellen Wert von Sysagria in diesen Märkten zu steigern."

Professor Alexandru Marin ist Botschafter des European IP Helpdesk, einem kostenlosen Dienst, der europäische KMU bei der Sicherung ihres geistigen Eigentums unterstützt und berät.

Warum kümmern sich nur so wenig KMU um den Schutz ihres geistigen Eigentums?

"KMU betrachten Schutz des geistigen Eigentums oft als Kostenfaktor, nicht als Investition. In Bezug auf immaterielle Vermögenswerte wird auch oft nicht verstanden, dass Patente nicht die einzige Schutzmöglichkeit ist, sondern auch Urheberrecht oder Markenschutz wichtig sind."

Welche Rolle spielt ein Botschafter des EU-IP-Helpdesks?

"Unsere Aufgabe ist es, KMU dabei zu unterstützen, den Wert ihres geistigen Eigentums zu verstehen. Außerdem helfen wir, Schutzrechte zu monetarisieren, und können sie beispielsweise bei der Durchsetzung ihrer Schutzrechte in die richtige Richtung lenken."

Warum ist es für Unternehmen, insbesondere für kleine Unternehmen, wichtig, ihr IP-Portfolio richtig zu verwalten?

"Es ist wichtig für alle Unternehmen und Organisationen, ihr geistiges Eigentum richtig zu verwalten, denn dies gewährleistet eine Steigerung der Qualität, der Integrität, der Wettbewerbsfähigkeit und der Fähigkeit, sich auf dem Markt zu behaupten."

Sind Unternehmen, die ihr geistiges Eigentum schützen, wettbewerbsfähiger?

"Wenn Sie sich um ihr geistiges Eigentum kümmern, können Sie wettbewerbsfähiger sein. Es gibt also eine direkte Verbindung zwischen IP-Schutz und Wettbewerbsfähigkeit. Ich möchte die Bedeutung der Kapitalisierung hervorheben. Man sollte bedenken, dass der IP-Schutz nicht nur ein Kostenfaktor ist. Zwar entstehen Kosten, aber man sollte es auch als Investition betrachten."

Wie können Unternehmen, die ihr geistiges Eigentum besser schützen wollen, mit jemandem wie Ihnen in Kontakt treten?

"Zuerst gibt es einen europäischen Helpdesk, den IP Helpdesk. Im Rahmen dieses IP-Helpdesk-Dienstes existiert ein Netzwerk von Botschaftern. Ich bin einer von ihnen. In Rumänien haben wir drei Botschafter, die mehr oder weniger regional die drei wichtigsten Regionen Rumäniens abdecken. Deshalb sind wir nah dran an den Unternehmen. Die Botschafter haben die Aufgabe, Dienstleistungen für KMU zu erbringen, insbesondere um ihr Wissen über IP-Schutz und Kapitalisierung zu erweitern."

Geistiges Eigentum schützen

  • Nur neun Prozent der KMU in der EU nutzen geistiges Eigentum, gegenüber 40 Prozent der Großunternehmen. Dies liegt daran, dass sie nicht über das Fachwissen verfügen oder den Schutz ihres geistigen Eigentums für zu kostspielig halten.
  • Der European IP Helpdesk unterstützt Unternehmen bei der Verwaltung und Verwertung von geistigem Eigentum. Die EU-Initiative bietet Begünstigten von EU-finanzierten Forschungsprojekten und EU-KMU, die an transnationalen Partnerschaftsabkommen beteiligt sind, kostenlose Unterstützung in IP-Fragen.
  • Darüber hinaus unterstützen drei spezialisierte IP-Helpdesks europäische KMU in China, Südostasien und Lateinamerika.

Nützliche Links

Europäischer IP-Helpdesk

Botschafter des Europäischen IP-Helpdesk

Journalist • Paul Hackett

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