Ohne Maske getrunken und vom Flugzeug verwiesen, Frau verklagt US-Airline

Weil sie ihre Maske zum Wasser trinken abgenommen hat, habe man sie des Flugzeugs verwiesen, sagte eine Frau und verklagt Southwest vor Gericht.
Weil sie ihre Maske zum Wasser trinken abgenommen hat, habe man sie des Flugzeugs verwiesen, sagte eine Frau und verklagt Southwest vor Gericht. Copyright Reuters
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Von Jonathan Stempel mit Reuters
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Weil sie aus dem Flugzeug aussteigen musste nachdem sie ihre Maske abgenommen und Wasser getrunken hatte, verklagt eine Frau die US-Airline Southwest vor einem Gericht in New York.

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Eine 68-jährige Frau hat eine Fluggesellschaft verklagt, weil das Personal der  Maschine verwies. Grund dafür war nach Schilderungen der Frau, dass sie ihre Maske abgenommen hatte, um etwas Wasser zu trinken.

Die aus dem US-Bundesstaat Florida stammende Medora Clai Reading verklagte am Dienstag Southwest Airlines Co. auf 10 Millionen Dollar (8,8 Millionen Euro).

Bei der Klage geht es um eine Reise, die am 7. Januar 2021 stattfinden sollte. Reading behauptet, sie sei von dem Flug von Washington DC nach Palm Beach, Florida, verwiesen worden, nachdem eine Flugbegleiterin verlangt hatte, dass sie trotz medizinischer Probleme ihre Maske aufbehält. 

Reading hat nach eigenen Angaben eine Herzerkrankung und einen niedrigen Blutzuckerspiegel, der es erforderlich macht, dass sie viel Flüssigkeit zu sich nimmt.

Southwest gab keinen unmittelbaren Kommentar ab. Die Beschwerde  werde noch geprüft, hieß es.

Die Klage der Passagierin vor einem Bundesgericht in Brooklyn unterscheidet sich von den Streitigkeitender Reisenden, die keine Masken tragen wollen. Davon gab es nach Federal Aviation Administration im Jahr 2021  insgesamt 4.290 Vorfälle (von 5.981 Verfahren insgesamt)

In ihrer Beschwerde sagte Reading, sie habe der Flugbegleiterin angeboten, ihre medizinische Ausnahmegenehmigung vorzuzeigen, aber man habe ihr gesagt: "Das interessiert uns nicht". Ihr sei dann verboten worden, Wasser zu trinken. Stattdessen habe man sich angefahren: "Sie haben geredet!".

Laut Reading wurde sie schließlich vom Bodenpersonal aus dem Flugzeug verwiesen. Auf dem Weg aus der Maschine unter Tränen sei sie dann einem "spöttisch lachenden" Piloten ohne Maske begegnet.

Auf Twitter erinnert Southwest an die Masken regeln an Bord: "...Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass das Tragen einer Maske das Risiko einer Übertragung an Bord sehr gering hält!

Sie sagte, die Polizei habe ihr auf einen Stuhl geholfen und Wasser angeboten. Ähnliche Vorfälle passierten "viel zu oft", habe man ihr gesagt und "normalerweise ist es Southwest".

Kristina Heuser, ihre Anwältin, fügte hinzu, dass ein "Flugzeug voller Zeugen" die Auseinandersetzung gesehen und einige sie möglicherweise auf Video aufgezeichnet hätten.

Heuser bezeichnete das Verhalten von Southwest als "feindselig und beleidigend" und als Ausdruck eines "COVID-Irrsinns", der sich nicht über Bundesgesetze zum Schutz von Menschen mit medizinischen Behinderungen hinwegsetzen sollte.

In der Klage von Reading werden Verstöße gegen den Air Carrier Access Act und verschiedene Bürgerrechtsgesetze geltend gemacht. Die Klage wendet sich gegen die Flugbegleiterin, zwei Gate-Mitarbeitende und den Piloten.

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