Werden internationale Reiseverbote bald aufgehoben?

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Von Maeve Campbell
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Sowohl Einreiseverbote als auch Impfnachweise sind nicht mehr zielführend. Zu diesem Ergebnis kommt die WHO nach einer Krisensitzung. Ein Aspekt sei auch die finanzielle Belastung von Reisenden.

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Internationale Reiseverbote sollten nach Ansicht der Weltgesundheitsorganistion WHO gelockert oder ganz aufgehoben werden. 

Im Notfallausschusses der WHO - dem zehnten seit Beginn der Pandemie - wurde in der vergangenen Woche die Wirksamkeit pauschaler Reiseverbote und deren Aufhebung erörtert.

Reiseverbote "sind nicht wirksam beim Aufhalten der internationalen Ausbreitung (wie die Erfahrungen mit Omikron deutlich zeigen)", heißt es darin.

Daher lautet die neue Empfehlung, "internationale Reiseverbote aufzuheben oder zu lockern, da sie keinen zusätzlichen Nutzen bringen und weiterhin zur wirtschaftlichen und sozialen Belastung" einiger Länder beitragen.

Maßnahmen statt Verboten

Anstelle von Reiseverboten sollten "Reisemaßnahmen" ergriffen werden, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, heißt es.

"Maßnahmen wie das Tragen von Masken, Tests, Isolierung/Quarantäne und Impfungen sollten auf Risikobewertungen beruhen und so die finanzielle Belastung internationaler Reisender vermeiden", schreibt die WHO.

Die Organisation hat sich während der gesamten Pandemie für ein maßvolleres Vorgehen ausgesprochen - sie warnte vor Reiseverboten für Südafrika, als die Omikron-Variante zum ersten Mal entdeckt wurde, und forderte, die "tiefgreifende Ungleichheit" beim weltweiten Zugang zu Impfstoffen zu beseitigen, bevor die reicheren Länder ihre Populationen boostern.

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Auch Impfnachweise und Testpflichten seien nicht immer zielführend, so die WHO, die seit Beginn der Pandemie mit Reisebeschränkungen zögerlich war.AFP

Wird auch der Impfnachweis abgeschafft?

Das Vorzeigen des Impfstatus oder der Nachweis eines negativen Tests an der Grenze war in den letzten Monaten die Norm, in einem Versuch die Reiseindustrie wieder zu beleben.

Die WHO glaubt nun, dass diese Vorschrift nicht mehr "der einzige Weg" zu internationalen Reisen sein kann.

Sie empfiehlt stattdessen einen "risikobasierten Ansatz", der die "Aufhebung oder Modifizierung von Maßnahmen wie Tests und/oder Quarantäneanforderungen, wenn dies angemessen ist", beinhaltet.

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