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Reisen in Europa: Welche Regeln haben sich geändert und was ist für 2026 zu erwarten?

Das Vereinigte Königreich macht die elektronische Reisegenehmigung (ETA) ab 2026 zur Pflicht.
Das Vereinigte Königreich macht die elektronische Reisegenehmigung (ETA) ab 2026 zur Pflicht. Copyright  ASSOCIATED PRESS
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Von Angela Symons
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Europa hat 2025 die Reiseregeln: neue EU-Grenzkontrollen, höhere Touristensteuern und entschiedenes Vorgehen gegen Fehlverhalten. Das prägt das Reisen.

In Europa gab es ungewöhnlich viele Änderungen rund ums Reisen. Von Grenzkontrollen bis hin zum Massentourismus wurden Vorschriften verschärft.

Um das Miteinander von Einwohnern und Gästen zu wahren, führten viele Reiseziele neue Regeln ein. Sie betreffen die Vorbereitung, das Verhalten und die Preise. Wer in die EU einreist, muss mit zusätzlichen Kontrollen rechnen, weil der Staatenverbund seine Grenzen digitalisiert.

Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Trends und Änderungen der Reiseregeln in Europa im Jahr 2025.

Europa verschärft 2025 die Grenzkontrollen

Einreise-/Ausreisesystem der EU (EES) geht endlich an den Start

Die EU hat ihr neues Entry/Exit System (EES) am zwölften Oktober gestartet. Die stufenweise Einführung soll bis zum zehnten April 2026 abgeschlossen sein.

Stempel im Pass entfallen. Nicht-EU-Reisende, die die Außengrenzen des Schengen-Raums passieren, müssen bei der Einreise biometrische Daten elektronisch abgeben, darunter Passdaten, Fingerabdrücke und ein Gesichtsbild.

Das System gilt in allen EU-Ländern außer Irland und Zypern sowie in Island, Norwegen, der Schweiz und Liechtenstein.

Ziel ist es, Visa-Überzieher zu erkennen und illegale Migration zu bekämpfen. Dazu werden Identitäten überprüft, Sicherheitskontrollen verstärkt und Einreisen in EU-Datenbanken registriert.

Kinderkrankheiten des Systems führten 2025 zu mehreren Verzögerungen. Sie bremsen den Fortschritt weiter, der für November geplante Start am britischen Port of Dover wurde für Autofahrende bereits auf 2026 verschoben, um Weihnachtschaos zu vermeiden.

Bis die Länder den holprigen Start überwunden haben, sollten Reisende bei der Einreise in einige Schengen-Staaten mit Verzögerungen rechnen. Langfristig soll das System die Grenzkontrollen der EU jedoch vereinfachen.

ETIAS verschoben bis 2026

ETIAS, das europäische Reiseinformations- und Genehmigungssystem, sollte ursprünglich 2025 nach dem EES starten. Nun ist der Start auf Ende 2026 verschoben.

Dann müssen visumfreie Reisende aus bestimmten Ländern vor der Einreise in den Schengen-Raum eine Online-Genehmigung beantragen. Für die meisten kostet sie 20 Euro.

Sie erhalten damit eine elektronische Einreiseerlaubnis für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen innerhalb von 180 Tagen. ETIAS ist drei Jahre gültig.

Britische Electronic Travel Authorisation (ETA) ab 2026 Pflicht

Großbritanniens Electronic Travel Authorisation (ETA) startete im Oktober 2023 im Probebetrieb. Streng kontrolliert wurde sie bisher nicht.

Das ändert sich ab Februar 2026. Dann müssen Reisende aus 85 Ländern ohne Visumpflicht für Kurzaufenthalte im Vereinigten Königreich eine digitale Genehmigung beantragen.

Die Beantragung kostet derzeit 16 Pfund (18,20 Euro) und gilt zwei Jahre für Aufenthalte von bis zu sechs Monaten.

Reisekosten steigen 2025 in ganz Europa

Nicht nur Gebühren und Inflation belasten 2025 die Reisekasse. Touristenabgaben, Airbnb-Regulierungen und weitere Maßnahmen gegen Massentourismus verteuern das Reisen in Europa.

Beschränkungen für kurzfristige Unterkünfte wurden in Paris, Barcelona und anderswo angekündigt. Ziel ist vor allem, überhöhte Mieten für Einheimische in beliebten Orten und Städten zu senken.

Das verringert das Angebot günstiger Airbnb-ähnlicher Unterkünfte.

Zusätzliche Preistreiber sind nächtliche Touristenabgaben in Ländern wie Island, Spanien, Norwegen und dem Vereinigten Königreich sowie die Fortführung der Gebühr für Tagesbesucher in Venedig in Italien. Damit sollen touristische Infrastruktur finanziert und Hotspots vor Überfüllung geschützt werden.

All dies gehört zum Kurswechsel hin zu sogenanntem Qualitätstourismus in Europa. Viele Länder wollen weg vom günstigen Massentourismus und stattdessen eine kleinere, nachhaltigere Zahl zahlungskräftiger Gäste anziehen.

Manche Ziele geben gestiegene Betriebskosten an Gäste weiter. Besonders trifft es Wintersportfans. In einigen Skigebieten stiegen Skipass-Preise in der Schweiz, Österreich und Italien im Vergleich zu 2021 um bis zu 40 Prozent. Grund sind hohe Energiepreise und teure Instandhaltung.

Europa geht strenger gegen Fehlverhalten von Reisenden vor

Gebühren und Abgaben sollen Besucherzahlen senken und Geld einbringen. Andere neue Regeln zielen direkt auf unerwünschtes touristisches Verhalten.

San Sebastián verbietet inzwischen das Rauchen an seinen Stränden, während Portugals Albufeira in diesem Jahr Bußgelder für spärlich bekleidete Touristinnen und Touristen ankündigte.

Im spanischen Hafen von Palma sind Partyboote neuerdings verboten. Damit sollen Infrastruktur entlastet und Lärmbeschwerden der Anwohner verringert werden.

In Frankreich beginnt der Kurswechsel schon vor der Landung. Seit vergangenem Monat drohen Fluggästen, die gegen Regeln verstoßen oder auf Flügen für Ärger sorgen, Strafen von bis zu 20.000 Euro und sogar Flugverbote von bis zu vier Jahren.

Fluggastrechte 2025: Was ändert sich?

Gerüchte kursieren über ein hartes Vorgehen gegen die Gebührenpraxis von Billigfluglinien. Es gab die verlockende Aussicht auf gebührenfreies Handgepäck und bessere Entschädigungen bei immer häufigeren Verspätungen.

Doch starker Druck aus der Luftfahrt gefährdet die Pläne. Ein EU-Gesetz zur Stärkung der Fluggastrechte wird seit elf Jahren diskutiert. Airlines warnen, die Änderungen würden zwangsläufig zu höheren Ticketpreisen führen.

Einige EU-Staaten wollten die Rechte sogar schwächen und die Entschädigungsregel von drei auf vier Stunden anheben.

Weil es 2025 keinen Konsens gab, gehen die Vermittlungsgespräche Anfang 2026 weiter.

Auch ein jüngster Beschluss der Billigfluglinie Ryanair, keine Papier-Bordkarten mehr zu akzeptieren, sorgt für Kritik. Ein Land, Portugal, warnte, die neuen Regeln könnten gegen Fluggastrechte verstoßen.

Die portugiesische Luftfahrtbehörde stellte klar, dass die Airline Passagiere mit gedruckter Bordkarte nicht abweisen darf.

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