Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Spanien führt 60-Euro-ÖPNV-Monatsticket ein: Wo gibt es das noch in Europa?

Deutschland, die Schweiz, Ungarn und Portugal haben bereits ähnliche Programme. Diese sollen die Abhängigkeit der Einwohner von privaten Autos reduzieren.
Deutschland, die Schweiz, Ungarn und Portugal setzen bereits auf ähnliche Programme. Sie wollen die Abhängigkeit der Einwohner vom Auto senken. Copyright  Arturo Rey
Copyright Arturo Rey
Von Rebecca Ann Hughes
Zuerst veröffentlicht am
Teilen Kommentare
Teilen Close Button

Deutschland, die Schweiz, Ungarn und Portugal setzen bereits ähnliche Programme um. Ziel: Einwohner sollen weniger auf Privatfahrzeuge angewiesen sein.

Spanien hat soeben angekündigt, einen landesweiten Nahverkehrspass für 60 Euro im Monat einzuführen.

Mit dem Pass können Nutzerinnen und Nutzer überall im Land mit Bus und Bahn fahren.

Ministerpräsident Pedro Sánchez sagt, die Initiative solle „die Art, wie Spanierinnen und Spanier den öffentlichen Verkehr verstehen und nutzen, dauerhaft verändern“.

Damit reiht sich das Land neben Deutschland, der Schweiz, Ungarn und Portugal ein. Diese Länder haben bereits ähnliche Modelle, um die Abhängigkeit vom privaten Auto zu verringern.

Spanien führt einen monatlichen Nahverkehrspass ein

Der neue Monats-Pass in Spanien kostet für Erwachsene 60 Euro und für unter 26-Jährige 30 Euro. Noch ist unklar, ob das Angebot auch für ausländische Besucherinnen und Besucher gilt oder nur für Einwohnerinnen und Einwohner Spaniens.

Karteninhaberinnen und -inhaber fahren landesweit mit Regional- und Vorortzügen sowie mit nationalen Busdiensten.

Laut Sánchez könnten einige Beschäftigte ihre monatlichen Reisekosten um bis zu 60 Prozent senken.

Der Ministerpräsident hat die Regionen und Kommunen aufgefordert, schrittweise beizutreten, damit auch der lokale Nahverkehr, etwa die Metro und Stadtbusse, in die Monatskarte einbezogen wird.

Nach Angaben der Regierung startet der Pass im Januar 2026.

Deutschlands Deutschlandticket wird 2026 teurer

Deutschland führte sein Saisonticket, das Deutschlandticket, 2023 ein. Damals kostete es 49 Euro im Monat. Sowohl Einwohnerinnen und Einwohner als auch Touristinnen und Touristen können die Karte kaufen.

Die Gebühr stieg Anfang 2025 auf 58 Euro und soll 2026 erneut auf 63 Euro steigen.

Das günstige Angebot, auch „D-Ticket“ genannt, gilt überall in Deutschland für Stadtbusse, U-Bahnen und Straßenbahnen sowie für den Nah- und Regionalverkehr, einschließlich Zügen.

Für Fernzüge der DB Fernverkehr AG (einschließlich RE) und andere Anbieter wie FlixTrain (IC, EC, ICE) gilt es nicht.

Ungarn bietet nationale und Komitats-Fahrkarten

Der Hungary Pass ist ein Monatsticket, das im ganzen Land gilt. Er kostet rund 49 Euro für 30 Tage, Studierende erhalten eine sehr hohe Ermäßigung von 90 Prozent.

Der Pass gilt auf fast allen BKK-Angeboten, in Vorort- und Regionalbussen, in den HÉV-Vorortbahnen und auf ausgewiesenen Zugverbindungen. Auf den 100E Airport Express ist er nicht gültig.

Ungarn hat zudem Komitat-Fahrkarten eingeführt, mit denen sich Bus- und Bahnangebote in einem der 19 Komitate nutzen lassen.

Die Komitat-Fahrkarte ist etwas günstiger und kostet rund 25 Euro. Auch hier gibt es 90 Prozent Rabatt für Studierende. Wer auf dem Weg die Grenze in ein anderes Komitat überschreitet, braucht zwei Pässe. Oft ist die landesweite Karte die günstigere Option.

Sowohl Komitats- als auch Landespässe können auch ausländische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger kaufen. Wer anspruchsberechtigt ist, etwa mit gültigem Studierendenausweis, erhält Rabatte auch als internationale Reisende.

Portugal hat den günstigsten monatlichen Verkehrspass in Europa

2024 hat Portugal ein neues Monatsticket für Züge eingeführt, den Green Rail Pass, für 20 Euro. Es ist nur für portugiesische Einwohnerinnen und Einwohner erhältlich, da dafür eine nationale Steuernummer erforderlich ist.

Der Pass erlaubt Fahrten auf fast allen städtischen, regionalen, interregionalen und Intercity-Verbindungen der staatlichen Bahngesellschaft Comboios de Portugal (CP).

Premium-Schnellzüge vom Typ Alfa Pendular sind nicht inbegriffen. Für andere öffentliche Verkehrsmittel wie Metros oder Stadtbahnen gilt er nicht.

Schweizer Pässe sind die teuersten in Europa

Die Schweiz bietet das GA Travelcard, einen All-in-one-Pass für unbegrenzte Fahrten mit Zügen, Bussen und Schiffen im ganzen Land für einen Monat.

Im europäischen Vergleich ist es recht teuer: rund 470 Euro für Erwachsene und 315 Euro für junge Menschen.

Touristinnen und Touristen sind mit dem Swiss Travel Pass Flex oft besser bedient. Damit sind drei, vier, sechs, acht oder fünfzehn Tage innerhalb eines Monats für unbegrenztes Reisen wählbar; ab 315 Euro.

Auch die Swiss Half Fare Card ist nützlich. Sie bietet für einen Monat 50 Prozent Rabatt auf alle Tickets und kostet rund 130 Euro.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Teilen Kommentare

Zum selben Thema

Weihnachtsreisechaos: Alle Flughafenstreiks in Europa im Dezember

Spanien verhängt 65 Mio. Euro Strafe gegen Airbnb

Verspätungen im EU-Ein- und Ausreisesystem: Reisende verpassen Flüge. Hilft die Reiseversicherung?