Der Dienst will wachsen und plant, Ende 2026 in Frankreich zu starten und dort Fuß zu fassen. Die Expansion nach Frankreich ist der nächste Schritt.
Als „easyJet der Schiene“ bezeichnet, will das niederländische Start-up GoVolta zum Start 2026 mit günstigen Bahntickets locken.
Für die Premierenstrecke von Amsterdam nach Hamburg über Berlin setzt das Unternehmen Preise ab zehn Euro an. Die Tickets sind ab sofort buchbar. Reisen beginnen ab März des kommenden Jahres.
Über GoVolta lassen sich auch Städtetrip-Pakete buchen. Sie enthalten Bahntickets und Hotels.
Ab Dezember 2026 plant das Unternehmen eine weitere Linie von Amsterdam nach Paris.
GoVolta verspricht günstige Tickets und Direktverbindungen
GoVolta will Europas internationalen Bahnmarkt aufmischen – mit drei Versprechen: günstigen Preisen, einem garantierten Sitzplatz zu jedem Ticket und Direktverbindungen.
„Fragt man nach internationalen Zügen, hört man immer dieselbe Geschichte“, sagt Hessel Winkelman, Mitgründer von GoVolta. „Man sucht ewig, zahlt einen Aufpreis, und dann ist fraglich, ob man überhaupt einen Sitzplatz bekommt. Das wollen wir ändern.“
Derzeit kosten im März Standardtickets von Amsterdam nach Hamburg in den ICE-Zügen der Deutschen Bahn zwischen 34 und 59 Euro, je nach Verbindung mit ein bis vier Umstiegen. Eine Sitzplatzreservierung kostet zusätzlich fünf Euro siebzig.
Die ersten hundert Tickets pro Zug kosten nur zehn Euro. Ohne Aktion liegen die Preise im Schnitt bei rund dreißig Euro.
Die niedrigen Preise haben allerdings ihren Preis: Die Züge schaffen maximal 160 km/h, deutlich weniger als die möglichen 300 km/h von ICE und Eurostar.
Dadurch dauern Fahrten oft länger. Zwischen Amsterdam und Berlin kommt etwa eine Stunde hinzu. Nach Paris könnte es doppelt so lange dauern wie mit dem Eurostar.
„Reisen nach Europa mit dem Zug so einfach und günstig machen wie Fliegen“
GoVoltas erklärtes Ziel: „Reisen nach Europa mit dem Zug so einfach und günstig machen wie fliegen.“ GoVolta ist jedoch nicht der erste Anbieter, der nachhaltiges Reisen vorantreibt und Europas Billigfluglinien auf Trab hält.
Vorbild ist das niederländisch-belgische Start-up European Sleeper. Es bietet seit 2023 preiswerte Nachtzüge an.
Auch Ouigo in Frankreich, Avlo in Spanien und Lumo im Vereinigten Königreich greifen die Monopole nationaler Bahnbetreiber und Billigfluglinien an und bringen günstige Highspeed-Angebote auf die Schiene.
Wie sieht es an Bord der GoVolta-Züge aus?
Die Züge sollen rund 820 Sitzplätze über elf Wagen bieten. Ein Lounge-Wagen serviert heiße und kalte Getränke, Snacks und kleine Gerichte.
Reisende wählen zwischen zwei Klassen: Economy und Comfort. Comfort verspricht eine ruhigere Umgebung und mehr Platz.
In Economy lässt sich der gegenüberliegende Sitzplatz zum reduzierten Preis hinzubuchen. So entsteht mehr Raum.
Pro Ticket sind zwei Handgepäckstücke inklusive, größeres oder zusätzliches Gepäck lässt sich separat buchen.