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Unwetter in Italien: Deutscher stirbt in Schlammlawine, als er Nachbarin helfen will

Die Überschwemmung des Flusses Torre in Romans d'Isonzo zwang die Menschen, sich auf die Dächer ihrer Häuser zu flüchten
Die Überschwemmung des Flusses Torre in Romans d'Isonzo zwang die Menschen, sich auf die Dächer ihrer Häuser zu flüchten Copyright  Corpo Nazionale Vigili del Fuoco
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Von Marco Fazzini
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Schwere Regenfälle haben Teile von Norditalien stark getroffen. Zwei Menschen, darunter ein Deutscher wurden von einer Schlammlawine erfasst und kamen ums Leben. Mehrere Dörfer mussten evakuiert, rund 300 Menschen in Notunterkünfte gebracht werden.

In der norditalienischen Region Venetien sind bei schweren Unwetter mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. In der Nacht auf Montag hat eine durch starken Regen verursachte Schlammlawine ein altes dreistöckiges Haus und das angrenzende Wohnhaus in Brazzano di Cormons in der Provinz Gorizia mitgerissen. Die Feuerwehr konnte die Leichen eines jungen Mannes und einer älteren Frau bergen.

Bei dem 35-jährigen Mann handelt es sich um einen Deutschen, der vor einiger Zeit in das Dorf in Friaul-Julisch-Venetien ausgewandert ist, wo er ein Wein- und Lebensmittelgeschäft betreibt. Die Frau war seine 83-jährige Nachbarin. Medienberichten zufolge war der Mann im Sturm nach draußen gegangen, um nach seiner Nachbarin zu sehen. Es wird davon ausgegangen, dass beide von der Schlammlawine erfasst wurden.

Durch die starken, andauernden Regenfälle löste sich ein Erdrutsch von einem Hügel. Eine unweit davon erbaute Kirche ist erhalten geblieben.

Der Schlamm hat das gesamte Gebiet unter sich begraben. Hundestaffeln der Feuerwehr durchsuchen die Trümmer und arbeiten mit speziellen Einsatzmaschinen und geschulten Teams wie den Gos (Special Operations Group) und dem Usar-Team (Urban Search and Rescue), um die Vermissten aufzufinden.

Der Fluss Torre, etwas weiter südlich in der Region Gorizia, trat am Montagmorgen über die Ufer und überflutete das Dorf Versa. Einige Bewohner flüchteten auf die Dächer ihrer Häuser.

Die Feuerwehr griff mit Schlauchbooten und einem Hubschrauber ein, um die vom Wasser eingeschlossenen Menschen zu retten. Etwa 300 Menschen mussten ihre Häuser verlassen und wurden in der städtischen Turnhalle untergebracht. Der Katastrophenschutz bereitet indes weitere Aufnahmestellen vor, falls noch mehr Menschen in Sicherheit gebracht werden müssen.

Die Provinz Gorizia steht unter Wasser

Das Unwetter hat die Provinzen Udine und Gorizia schwer getroffen. Die schwersten Schäden wurden in der Gegend von Cormons verzeichnet, wo in nur sechs Stunden 152 Millimeter Wasser fielen.

Auch der Fluss Judrio trat über die Ufer und verursachte großflächige Überschwemmungen. Davon war auch das Krankenhaus von Palmanova betroffen, wo die Keller unter Wasser standen. Die Patienten konnten weiterhin problemlos versorgt werden.

Bei der Feuerwehr von Udine gingen seit Mitternacht etwa zweihundert Hilferufe ein, und auch die Leitstelle von Gorizia wurde durch zahlreiche Anrufe beschäftigt. Aufgrund der Unwetterwelle hatte der Zivilschutz eine gelbe Alarmstufe ausgerufen.

Der Bürgermeister von Cormons, Roberto Felcaro, ordnete an, alle Schulen aller Stufen, einschließlich der Kindergärten, im Gemeindegebiet zu schließen.

Wetterwarnung in Norditalien verlängert

"Wir werden der Bevölkerung konkret zur Seite stehen, auch im Rahmen des Haushaltsgesetzes werden wir versuchen, die ersten Bedürfnisse zu befriedigen, auch mit einer finanziellen Intervention", sagte der Präsident der Region Friuli-Venezia Giulia, Massimiliano Fedriga, zur Situation.

"Wir verfolgen alles genau. Am kritischsten ist die Situation in Cormons: Zwei Personen sind noch nicht geborgen worden, eine ältere Frau und ein 35-jähriger Mann, der ihr helfen wollte. Wir haben Überschwemmungen und Notsituationen in einem weiten Gebiet, das von Palmanova über Manzano bis nach Cormons mit zwei überschwemmten Wildbächen reicht. Die Lage dürfte sich im Laufe des Nachmittags bessern".

Am späten Vormittag hat der Zivilschutzbeauftragte von Friuli-Venezia Giulia, Riccardo Riccardi, die Verlängerung der Unwetterwarnung für die Region angekündigt.

"Infolge der Unwetterwelle, die die Region und insbesondere die Gemeinden Cormons und Romans d'Isonzo heimgesucht hat, verlängern wir die Warnung, die heute um 12 Uhr mittags ausläuft, erklären den regionalen Notstand und rufen zur nationalen Mobilisierung auf, um die Unterstützung der anderen Regionen zu erhalten", sagte Riccardi in der Einsatzzentrale des Zivilschutzes in Palmanova.

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