Kräftemessen in Kasan bei der Universiade

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Von Euronews
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Für viele junge Sportler ist die Universiade die wichtigste Veranstaltung gleich nach den Olympischen Spielen. Auch “Weltsportspiele der Studenten” genannt, findet sie seit 1959 alle zwei Jahre in einem anderen Land statt.

Diesen Sommer ist Kasan Gastgeber. Die Hauptstadt der russischen Republik Tatarstan hat ein beeindruckendes Olympisches Dorf aus dem Boden gestampft. Und sie hat die Universiade mit einer bombastischen Zeremonie eröffnet.

Wladimir Leonow, Vorsitzender des Präsidiums der 27. Internationalen Sommer-Universiade, sagt: “Die Eröffnungszeremonie war eine große Sache für uns. Wir haben zweieinhalb Jahre darauf hingearbeitet. Viele Menschen haben sich eingesetzt und mitgeholfen. Was man auf der Bühne gesehen hat, war genau das, was wir zeigen wollten: Das ist Russland, das ist Tatarstan, das ist Kasan.”

Weltweit haben Millionen Menschen die Live-Übertragung verfolgt, und auch während der Wettkämpfe wird Kasan im internationalen Rampenlicht stehen.

Für die Stadt eine einzigartige Gelegenheit, die sie sich einiges kosten lässt: Fünf Milliarden Euro beträgt das Budget für die Universiade offiziell.

Mehr hat bisher nur Gastgeber China vor zwei Jahren ausgegeben. Der russische Sportminister Witali Mutko erklärt, dass die Veranstaltung die gesamte Region beleben und attraktiver machen soll: “Wir haben in die Stadt investiert, zum Beispiel in eine brandneue Infrastruktur: Der Flughafen hat ein neues Terminal bekommen, und ein Schnellzug verbindet den Flughafen und die Stadt. Wir haben in neue Straßen investiert und in drei neue Metrostationen. Das sind Investitionen, die jeder sehen und anfassen kann. Und dank der Universiade hat Kasan auch 30 neue Sportstätten bekommen.”

Für Russland sind die Studentenwettkämpfe eine Art Generalprobe für die Olympischen Winterspiele, die im Februar im südrussischen Sotchi stattfinden werden. Witali Mutko sagt: “Wir werden vieles übernehmen. Das Sicherheitssystem zum Beispiel. Es ist global organisiert, und das föderale Zentrum kooperiert mit dem Veranstalter-Kommitee. Die Transportlogistik, das Akkreditierungssystem, die Verpflegung und viele andere Dienstleistungen für die Athleten, die wir hier nutzen, werden in Sotchi übernommen.”

Die Universiade wird vom Internationalen Hochschulsportverband ausgerichtet. Dessen schwedischer Vize-Präsident Stefan Berg ist zuversichtlich: “Nachdem ich ein paar Tage hier verbringen durfte, bin ich sehr zufrieden. Die Veranstaltung spielt sich auf einem hohen Niveau ab. Ein engagiertes Kommittee, gute freiwillige Helfer. Alles läuft bisher sehr gut.”

Rund 10 000 Teilnehmer aus 160 Ländern sind angereist, um sich in 27 Sportarten zu messen. Unter ihnen ist der britische Turner Ashley Watson: “Jeder Turner möchte an den Olympischen Spielen teilnehmen, dafür trainieren wir alle. Nach dem Studium werde ich mich ganz auf das Training konzentrieren und dann bei den Olympischen Spielen antreten. Zuerst sind noch die Weltmeisterschaften, ich hoffe, da ins Team zu kommen. Und dann Rio 2016.”

Tatsächlich ist die Universiade für die jungen Sportler nicht selten ein Sprungbrett. Oleg Matycin, Präsident des Russischen Sportverbands, sagt: “Wir haben festgestellt, dass Teams beginnen, ihre Sportler unter den Universiade-Teilnehmern zu rekrutieren. Manchmal werden sie dann Olympiasieger oder Weltmeister.”

Mit mehr als 20 Olympiasiegern hat der Favorit Russland auch auf der Universiade gute Aussichten auf Medaillen.

Die größte Herausforderung hat das Land jedoch bereits gemeistert: die Universiade selbst.

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