Russlands Kasan bietet ein attraktives Investitionsklima

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Von Denis Loctier
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Gerade war die Stadt in der russischen Republik Tartastan Gastgeber der Berufsolympiade WorldSkills.

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Kasan ist Gastgeber des diesjährigen WorldSkills-Wettbewerbs - ein weiteres internationales Ereignis in der boomenden Hauptstadt Tatarstans. Eine multikulturelle russische Republik, die sich als Top-Destination für Wirtschaft, Tourismus und Bildung einen Namen gemacht hat. Von einer tausendjährigen Geschichte bis hin zu hochmodernen IT-Startups - Tatarstan verändert sich und wirbt um ausländische Investoren.

Berufsolympiade in Kasan

Zu den WorldSkills in der Hauptstadt der russischen Republik Tatarstan, 700 Kilometer östlich von Moskau, treffen mehr als 1300 Teilnehmer aus mehr als 60 Ländern aufeinander. Die Berufsolympiade findet alle zwei Jahre statt: Teilnehmer bis zu 23 Jahren treten in nicht-akademischen Berufen gegeneinander an. Aktuell gibt es 52 Disziplinen von Floristik, über Elektronik bis hin zum Schweißen.

WorldSkills kann Karrieren fördern und das Leben verändern: Caroline Söderqvist gewann 2017 in Abu Dhabi. Jetzt wartet sie beim schwedischen Militär Black Hawk-Hubschrauber:

"Davor hatte ich niemals einen Schraubenzieher in der Hand, aber dann hörte ich gerade von dieser Disziplin - der Flugzeugwartung - und war fasziniert von der Komplexität und der Einzigartigkeit", schwärmt die junge Schwedin. "Ich fing damit an und liebte es von der ersten Sekunde an!"

Kasan: Gastgeber für internationale Events

WorldSkills ist nur einer von vielen internationalen Wettbewerben in Kasan wie die Sommeruniversiade 2013 oder die Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr. Die Events eröffnen Tatarstan mit seinen fast vier Millionen Einwohnern neue wirtschaftliche Möglichkeiten:

"Solche Ereignisse prägen die Menschen: Wir bekommen neue Freiwillige, neue Fachleute", meint der Präsident der Republik Tatarstan Rustam Minnikhanov. "Sprachen müssen gelernt und die Hotels sowie die Verkehrsinfrastruktur müssen vorbereitet werden."

Kasan mit seiner multikulturellen Geschichte, die über ein Jahrtausend zurückreicht, hat sich durch die Veranstaltungen entwickelt: Es gibt eine bessere Infrastruktur, deutlich verbesserte Verkehrsanbindungen und das neue, großzügige Expo-Zentrum für die WorldSkills.

"Um die Wirtschaft anzukurbeln, brauchen wir hochprofessionelle Arbeitskräfte, wir brauchen Investoren", erklärt der Präsident der Republik Tatarstan Rustam Minnikhanov. "Deshalb verfolgen wir einen umfassenden Ansatz und entwickeln die Infrastruktur. Das zieht ausländische und russische Investoren an."

Tatarstan unterstützt Hightech-Branchen

Tatarstan ist nicht nur bei Touristen beliebt, die Republik gehört auch zu den führenden Regionen Russlands, die ausländisches Kapital anziehen - wobei die Türkei, Deutschland und Frankreich am meisten investieren. Eine eigene Regierungsbehörde unterstützt ausländische Investoren. Tatarstan will hauptsächlich seine wissensbasierte Wirtschaft und seinen Hightech-Sektor stärken.

"Tatarstans Industrie ist gut aufgestellt: Petrochemie, Maschinenbau sowie Landwirtschaft und Energie als wichtige Sektoren", meint Taliya Minullina, Geschäftsführerin der Tatarstan Investitions-Entwicklungsagentur. "Heutzutage ist jeder Wirtschaftsbereich untrennbar mit Digitalisierungsprozessen verbunden. Daher sollte man natürlich in die Informationstechnologie investieren."

Sonderwirtschaftszone Innopolis City

Innopolis City wurde vor vier Jahren vor den Toren Kasans gegründet. Aktuell hat die Sonderwirtschaftszone mehr als 3500 Einwohner. Dort hat die erste russische Universität mit Schwerpunkt fortschrittlicher Informatik und Robotik ihren Sitz.

"Hier bieten wir jungen Berufstätigen die einzigartige Möglichkeit, zu lernen, zu leben, zu arbeiten, zu entspannen und Kinder großzuziehen - alles an einem Ort", so Innopolis-Bürgermeister Ruslan Shagaleev.

Die Innopolis University will Fachleuten ausbilde, die die russische IT und Robotik international wettbewerbsfähig machen. Mehr als 80 Fakultätsmitglieder kommen aus 22 Ländern - darunter Professor Bertrand Meyer, ein führender Experte für Software Engineering an der ETH Zürich:

"Vor fünf Jahren hatte noch nie jemand etwas von Innopolis gehört, es war also ein Wagnis. Aber die Arbeitsbedingungen sind ausgezeichnet, die Studenten haben Stipendien, sie profitieren von einer Fakultät mit Professoren aus ganz Europa, Asien und Nordamerika."

Russische und ausländische Studenten können sich um Stipendien für den Unterricht und die Unterkunft bewerben. Unterrichtssprache ist Englisch. Der Schwerpunkt liegt auf der praktischen Ausbildung. Computerwissenschafts-Student Dragos Strugar schwärmt:

"Die Mitarbeiter der Universität arbeiten eng mit Vertretern der Industrie zusammen, um den Studenten, die nötigen Fähigkeiten zu vermitteln."

Die Industrie profitiert von vielen Vorteilen

Eine kurze Fahrt mit dem selbstfahrenden Taxi bringt den euronews-Reporter zum Technopark mit 99 Unternehmen - vom IT-Giganten bis zum Studenten-Startup. Der französische multinationale Konzern Schneider Electric arbeitet an IT-Sicherheits- und Softwarelösungen: In Tatarstan ist das Unternehmen in der Nähe einiger seiner wichtigsten Kunden, Partner und von akademischen Zentren, die erstklassige Fachleute beschäftigen.

"Man sollte nicht vergessen, dass wir hier in einer Sonderwirtschaftszone sind", sagt Albert Mardanov, Direktor des Schneider Electric Innovationszentrums. "Es gibt gewisse Steuererleichterungen, die für uns wichtig sind. Und es gibt ein junges, sehr ehrgeiziges Team, das uns bei allem unterstützt und alle auftretenden Probleme sehr schnell löst."

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Mit seiner modernen Infrastruktur und einem attraktiven Investitionsklima will Tatarstan Fähigkeiten, Wissen und Geschäftsmöglichkeiten zusammenbringen.

Journalist • Denis Loctier

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