Verteilung der Flüchtlinge spaltet EU

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“Asyl ist kein Lottospiel. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen verantwortlich Asylsuchende in einer würdigen Form aufnehmen. Sie müssen sicherstellen

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“Asyl ist kein Lottospiel. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen verantwortlich Asylsuchende in einer würdigen Form aufnehmen. Sie müssen sicherstellen, dass sie gerecht behandelt werden und ihr Fall nach einheitlichen Standards untersucht wird. Egal wo der Antrag gestellt wird, das Ergebnis soll das Gleiche sein.”

So hat es die Europäischen Kommission aufgeschrieben. Die Wahrheit sieht jedoch anders aus. Ungarn, so die letzten Zahlen, akzeptierte 9% der Asylanträge, Bulgarien dagegen 94%. Dies setzt sich im Rest der EU fort.

Die meisten Migranten kommen über Italien und Griechenland in die EU. Auf den traurigen Rekord von Todesfällen im Mittelmeer antwortete die EU-Kommission mit einem 10 Punkteplan. Dieser sieht unter anderem die Verteilung der Asylbewerber auf die Mitgliedstaaten vor.

40.000 Migranten, die sich bereits in Italien oder Griechenland aufhalten sowie weitere 20.000 von außerhalb Europas sollten verteilt werden. Ursprünglich hatte Brüssel den EU-Staaten vorschreiben wollen, wie viele Flüchtlinge sie aufzunehmen hätten – gemessen an der Bevölkerungszahl, dem BIP sowie der Arbeitslosenquote.

Diese Idee stieß jedoch auf starken Widerstand. Die Quotenregelung wurde von Spanien, Portugal, der Tschechischen Republik, Polen, der Slowakei, Ungarn, Litauen, Lettland und Estland zurückgewiesen. Stattdessen legte sich jedes Land freiwillig auf eine Quote fest. Diese variieren jedoch beträchtlich innerhalb der EU. Ungarn will keine Flüchtlinge aufnehmen, während Deutschland 3.000 Migranten mehr akzeptiert als ursprünglich festgelegt.

40.000 Menschen gerecht umsiedeln, wer beteiligt sich in welcher Weise?

Um zu sehen, wie die EU-Staaten jeweils reagieren, schauen wir uns die Zahl der Flüchtlinge an, die reell aufgenommen wurden im Vergleich zu der von der EU vorgeschlagenen Zahl.

Österreich zum Beispiel sollte 1.048 Flüchtlinge aufnehmen, nahm jedoch keine auf. Das ergibt den in Klammern stehenden Wert von -1.048. EU-Staaten, die mehr Migranten aufnahmen als ursprünglich vereinbart sind in Rot, jene, die weniger aufnahmen in Blau.

Die Werte sehen Sie, wenn die mit der Maus über das Land fahren.

Großbritannien, Irland und Dänemark sind von den EU-Vorgaben nicht betroffen. Trotzdem hat Dublin zugesichert 600 Flüchtlinge aufzunehmen.

20.000 Flüchtlinge außerhalb der EU aufnehmen – wer beteiligt sich wie?

Mit der gleichen Berechnungsweise haben wir geschaut, wie viele der 20.000 Menschen von außerhalb der EU wie auf die Mitgliedsstaaten verteilt werden. In Grün kommen jene Länder hinzu, die die zuvor vereinbarte Zahl der Flüchtlinge aufgenommen haben.

Großbritannien, Dänemark und Irland haben an dieser Verteilung teilgenommen, ebenso wie vier Nicht-EU-Staaten: Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz.

Die Werte sehen Sie, wenn die mit der Maus über das Land fahren.

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