Kurssturz bei VW: In Scharen haben sich Anleger nach Bekanntwerden der Affäre um Abgas-Manipulationen und einer drohenden Milliardenstrafe von ihren
Kurssturz bei VW: In Scharen haben sich Anleger nach Bekanntwerden der Affäre um Abgas-Manipulationen und einer drohenden Milliardenstrafe von ihren Volkswagen-Aktien getrennt.
Die US-Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) wirft dem Konzern vor, in Volkswagen- und Audi-Modellen eine Software eingesetzt zu haben, mit der die Verringerung bestimmter Abgasemissionen im normalen Fahrbetrieb ausgeschaltet werden kann. Folge solcher Manipulationen sei, dass die Autos für den Umweltschutz festgesetzte Emissionslimits um das bis zu 40-Fache übertreffen könnten.
Sam Abuelsamid, Navigant Research, Detroit, USA:
“Also ich meine, die EPA versucht, an Volkswagen ein Exempel für die gesamte Branche zu statuieren, dass sie keine Tricksereien toleriert, wenn es um die Emissionsstandards geht.”
Das Papier brach am Montagmorgen in der Spitze um 18,6 Prozent ein. Mit diesem größten Kurssturz seit sechs Jahren verlor der Wolfsburger Autokonzern mehr als zwölf Milliarden Euro an Börsenwert. Das entspricht in etwa der gesamten Marktkapitalisierung der Commerzbank.
VW hatte am Wochenende zugegeben, bei zahlreichen Diesel-Fahrzeugen die Abgasvorschriften vorsätzlich umgangen zu haben. Es geht um fast eine halbe Million Autos. Das wird teuer”, sagte Heino Ruland, Marktanalyst vom Brokerhaus ICF, Eppstein. Da VW die Manipulation zugegen habe, müsse der Konzern mit der Höchststrafe rechnen, etwa 16 Milliarden Euro.
Der Imageschaden ist jetzt schon erheblich – und der Spott. Zum Thema "Unternehmerische Verantwortung" heißt es auf der VW-Webseite: “Volkswagen entwickelt Automobile so, dass sie sich möglichst umweltschonend herstellen, fahren und verwerten lassen. Schon bei den ersten Designansätzen sind deshalb Umweltexperten involviert. Sie achten darauf, dass ein neues Fahrzeug über den gesamten Lebenszyklus Bestwerte in Sachen Klimaschutz, Ressourcenschonung und Gesundheitsschutz erzielt.”
Sigrid Ulrich mit dpa, Reuters