Ein Gericht in der Schweiz hat drei irakische IS-Anhänger der sogenannten Schaffhauser Terrorzelle wegen versuchter Beihilfe zur Vorbereitung eines
Ein Gericht in der Schweiz hat drei irakische IS-Anhänger der sogenannten Schaffhauser Terrorzelle wegen versuchter Beihilfe zur Vorbereitung eines Anschlags zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Das Gericht in Bellinzona sah es als erwiesen an, dass die Männer versucht hatten, Informationen zu beschaffen und Material und Personen in die Schweiz zu bringen, um hier einen Anschlag auszuführen. Laut der Staatsanwaltschaft war ein Anschlagsplan bereits “klar initialisiert.”
Der im Rollstuhl sitzende Hauptangeklagte Osama M. (29) wurde zu vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte eigentlich 7,5 Jahre beantragt. Das Gericht war der Ansicht, dass der Hauptangeklagte direkte Verbindung zu einem mutmaßlichen Mitglied der Miliz Islamischer Staat (IS) hatte.
Der zweite Angeklagte, Mohammed A. (34) erhielt ebenfalls eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und acht Monaten. Er soll am Aufbau einer IS-Zelle in der Schweiz mitgearbeitet haben.
Der dritte Iraker, Wesam A. (31), wurde zu drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Ein vierter Angeklagter wurde mangels Beweisen freigesprochen. Das Gericht erklärte, es sei “in höchstem Maße” verwerflich, dass die Angeklagten versucht hätten, ihren Kampf in ein Land zu exportieren, dessen Sozialsystem sie maßgeblich unterstütze.
Die Anklage stützte sich unter anderem auf Protokolle von Internet-Chats. Sie seien als Aufrufe zum Kampf anzusehen, auch wenn nicht alle Schlüsselwörter einen zwingend aggressiven Charakter gehabt hätten. Drei der Angeklagten befanden sich seit April 2014 in Untersuchungshaft, die Zeit wurde auf das Strafmaß angerechnet.