Vereinbarte Waffenruhe zwischen Armenien und Aserbaidschan, armenischer Präsident Sargsjan in Berlin erwartet

Vereinbarte Waffenruhe zwischen Armenien und Aserbaidschan, armenischer Präsident Sargsjan in Berlin erwartet
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Von Cornelia Trefflich mit dpa, Reuters, AFP
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Nach Tagen schwerer Gefechte zwischen Armenien und Aserbaidschan um die südkaukasischen Region Bergkarabach haben sich die Konfliktparteien auf einen

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Nach Tagen schwerer Gefechte zwischen Armenien und Aserbaidschan um die südkaukasischen Region Bergkarabach haben sich die Konfliktparteien auf einen Waffenstillstand verständigt.

#BergKarabach – AM #Steinmeier nennt Berichte über Waffenstillstand “ermutigend”. Jetzt neue Eskalation vermeiden. pic.twitter.com/XLhA8BfP9H

— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) April 5, 2016

Neuer Waffenstillstand in Bergkarabach

Seit vergangenem Freitag sind bei den wieder aufflammenden Unruhen auf beiden Seiten mehr als 50 Menschen getötet worden. Die jüngste Welle der Gewalt war die heftigste, die die Region seit der 1994 vereinbarten Waffenruhe erschüttert hat.

Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew sprach nach dem Besuch eines Krankenhauses: “Ich betone, dass Aserbaidschan jegliche militärische Intervention beendet, wenn sie die Gegenseite ebenfalls daran hält. Bergkarabach muss die Feuerpause einhalten, und an seinem Platz bleiben. Wir kämpfen auf unserem Territorium.”

Stagnierende Friedensverhandlungen unter OSZE-Vermittlung

Seit Jahren stagnieren die Friedensverhandlungen unter der Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Europa. Der armenische Präsident Sersch Sargsjan hatte die OSZE zuvor aufgefordert, schnelle Schritte zur Stabilisierung der Situation einzuleiten, die Verletzungen des Waffenstillstandes in der Region zu untersuchen und den OSZE Vertreter in der Region mit mehr Befugnissen auszustatten.

Die in dem Konflikt vermittelnde Minsk-Gruppe unter dem Führung von Russland, den USA und Frankreich, war am Vormittag in Wien zusammengetroffen, um die Krise in der nach Unabhängigkeit strebenden Region Bergkarabach zu besprechen.

OSCE participating States discuss recent escalation in Nagorno-Karabakh conflict zone https://t.co/CDZ4i5uFInpic.twitter.com/SnkMCvNwzG

— OSCE (@OSCE) April 5, 2016

Strategisch wichtige Lage im Kaukasus: Stabilität vonnöten

Der Konflikt zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan um das Gebiet Bergkarabach schwelt seit den frühen 1990er Jahren. Die Region ist Teil des aserbaidschanischen Territoriums, es leben dort vorwiegend ethnische Armenier. Sie hatten sich damals von Aserbaidschan unabhängig erklärt und werden militärisch und finanziell durch Armenien unterstützt.

Beide Länder sind aus strategischer Sicht für Russland als auch die Türkei wichtig: Zahlreiche Öl- und Gasleitungen durchkreuzen die Region zwischen dem Kaspischen und Schwarzen Meer. Ein Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan würde die Region destabilisieren und könnte die Spannungen zwischen den beiden großen Nachbarn verschärfen.

Besuch der armenischen Präsidenten in Berlin erwartet

Am Mittwoch wird der armenische Präsident Sersch Sargsjan zu Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck in Berlin erwartet. Dabei sollte es um die historische Einordnung der Verfolgung der Armenier durch das Osmanische Reich gehen. Der wiederaufgeflammte Konflikt in der Region Bergkarabach dürfte nun ebenfalls auf der Agenda stehen.

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