Russisches Mariinski-Orchester gibt Überaschungskonzert im Amphitheater von Palmyra

Kultur, wo vorher noch Barbarei herrschte – das war die Botschaft eines überraschenden Auftritts des St. Petersburger Mariinski-Orchesters in der syrischen Wüstenstadt Palmyra.
Eine humanitäre Aktion, so Russlands Präsident Wladimir Putin, der sich per Videobotschaft im Amphitheater meldete. Die Veranstaltung war nur wenige Stunden vor der Aufführung bekannt gemacht worden. Im Publikum saßen neben Zivilisten auch zahlreiche syrische und russische Armeeangehörige.
Geleitet wurde das Orchester von Valery Gergiev, der seit 2015 auch Chefdirigent der Münchner Philharmoniker ist. Die eigenes eingeflogenen Musiker des Orchesters des St. Petersburger Mariinski-Theaters spielten unter anderem Stücke von Johann Sebastian Bach und Sergej Prokofjew.
Unter den Musikern war auch Sergej Roldugin, dessen Name bei internationalen Medienrecherchen in den Panama-Papers aufgefallen war. Dirigent Gergiev war schon 2008 an einem Konzert in einem Kriegsgebiet beteiligt. Er stammt aus eine ossetischen Familie und leitete nach dem Krieg zwischen Georgien und Russland ein Benefizkonzert in der stark zerstörten südossetischen Hauptstadt Zchinwali.