Neue Studie über Pflanzenschutzmittel Glyphosat sagt: Nicht krebserregend
Kein Unkrautvernichter wird weltweit mehr auf Äckern eingesetzt und kaum ein Mittel ist so umstritten: Der Wirkstoff Glyphosat steht seit langem unter Krebsverdacht. Vor einer wichtigen EU-Entscheidung sorgt eine neue Studie für Aufsehen: Experten der Vereinten Nationen kommen darin zu dem Ergebnis, dass der Stoff nicht krebserregend ist. Tiertests mit für Menschen relevanten Dosen des Mittels hätten gezeigt, dass Glyphosat bei der Nahrungsaufnahme nicht zu genetischen Zellveränderungen führe, heißt es in dem Entwurf eines UN-Berichts .
Weltweit Nummer 1 beim Pflanzenschutz
Glyphosat ist der weltweit am meisten eingesetzte Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln. Zur Krebsgefahr hatte es bereits in der Vergangenheit widersprüchliche Studien gegeben. In den kommenden Tagen soll in der EU über eine Verlängerung der Zulassung des Herbizids entschieden werden. Die deutsche Bundesumweltministerin hatte zuletzt wiederholt deutlich gemacht, dass sie dagegen stimmen wird – wegen der Krebsgefahr.
BM #Hendricks stellt klar: BMUB + SPD-geführte Ministerien werden Wieder-Zulassung von #Glyphosat nicht zustimmen! pic.twitter.com/FVD1UTjgSg
— BMUB (@bmub) 12. Mai 2016
Die Gefahr durch Glyphosat ist seit langem höchst umstritten. Die jüngsten Aussagen stehen im Gegensatz zu Feststellungen der mit der WHO verbundenen Internationalen Agentur für Krebsforschung in Lyon, die Glyphosat 2015 als wahrscheinlich krebserregend eingestuft hatte
Spuren auch in deutschem Bier
Dagegen war die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) zum Schluss gekommen, der Wirkstoff berge vermutlich keine Krebsgefahr für den Menschen. Das entspricht auch der Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) in Berlin. Das Münchener Umweltinstitut hatte zuletzt Bier auf Spuren des Unkrautvernichtungsmittels getestet und in allen untersuchten Sorten Spuren von Glyphosat gefunden.