EgyptAir MS804: Hinweise auf Rauchalarm wenige Minuten vor Absturz

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Von Euronews  mit MIT DPA UND REUTERS
EgyptAir MS804: Hinweise auf Rauchalarm wenige Minuten vor Absturz

Laut neuen Erkenntnisse zur Tragödie um den Egyptair-Flug MS804 soll es kurz vor dem Absturz Rauch an Bord der Maschine gegeben haben. Zunächst wurde Rauch in der Bordtoilette registriert, das Feuer habe dann auf die Bordelektronik übergegriffen. Entsprechende Daten veröffentlichte das Fachblatt The Aviation Herald

Wir sehen hier in der Gegend viele Trümmerteile

Bordelelektronik meldet Rauchwarnung

Demnach soll das Flugzeug die Rauchwarnung wenige Minuten vor dem Absturz über das satellitengestützte Kommunikationssystem ACARS abgesetzt haben. ACARS steht für Aircraft Communications Addressing and Reporting System. Es handelt sich um eine Datenverbindung, die kurze Informationen – zum Beispiel über das Wetter – zwischen Flugzeug und Bodenstationen überträgt. Genutzt werden Funkfrequenzen oder Satellitenverbindungen.

Ölstreifen im Mittelmeer von Satelliten gesichtet

Außerdem hat der Beobachtungssatellit Sentinel-1A einen Ölstreifen auf der Oberfläche des Mittelmeers entdeckt, etwa 40 Kilometer südöstlich der letzten bekannten Ortung des Airbus. Auf den Satellitenbildern der Europäischen Weltraumorganisation ESA war der etwa zwei Kilometer lange Fleck zu erkennen. Allerdings ist nicht sicher, ob der Ölstreifen von dem vermissten Flugzeug stammt. Der Airbus A320 war am frühen Donnerstagmorgen mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo vom Radar verschwunden.

Erste Trümmer und Körperteile geborgen

Am Freitag bargen Suchmannschaften erste Trümmerteile des Flugzeuges. Auch Körperteile der Insassen und persönliche Gegenstände wurden rund 290 Kilometer nördlich der ägyptischen Küstenstadt Alexandria gefunden. “Wir sehen hier in der Gegend viele Trümmerteile. Aber wir wissen noch nicht sicher, ob sie von dem verschwundenen Flugzeug stammen oder ob sie schon vorher dort waren,” berichtet ein Offizier der französischen Armee.

An der Suchaktion im Mittelmeer beteiligten sich neben Ägypten auch Griechenland und Frankreich. Die Suche wird auch am Samstag weitergehen. Von besonderem Interesse für die Aufklärung der Absturzursache sind die zwei nach wie vor verschollenen Flugschreiber.