Barcelona: Ausschreitungen nach Protesten gegen Zwangsräumung

In Barcelona ist es nach der Räumung eines besetzten Bankgebäudes in der dritten Nacht in Folge zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Nach den Ausschreitungen der vergangenen Nacht im Stadtviertel Gràcia wurden laut Polizei sechs Beamte und fünf Demonstranten verletzt. Der Sachschaden belaufe sich auf mindestens 14 500 Euro. Seit Montag gab es mehrere Festnahmen.
Die Polizei hatte am Montag die stillgelegte Bankfiliale geräumt, in der seit 2011 Dutzende Hausbesetzer wohnten. Seitdem gehen die Hausbesetzer und zwischen 500 und 1000 Unterstützer jede Nacht auf die Straßen, um gegen die Aktion zu protestieren.
Polizisten wurden mit Steinen angegriffen, diese setzten Schlagstöcke und Tränengas gegen die zum Teil vermummten Demonstranten ein. Ein Sprecher klagte, Demonstranten seien in Barcelona “noch nie so brutal gegen uns vorgegangen.” Die linke Bürgermeisterin Ada Colau eine ehemalige Führerin der Bewegung gegen Zwangsräumungen – sagte, die Zerstörungen seien “nicht zu rechtfertigen”. Die 42-Jährige warnte: “Gewalt ist nie eine Lösung.”