Griechisches Flüchtlingslager Idomeni geräumt

Das wilde Flüchtlingslader Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze ist nach drei Tagen geräumt. Die Auflösung des Camps mit seinen über 8000 Bewohnern sei ohne Gewalt verlaufen, so der Minister für Zivilschutz Nikos Toskas gegenüber dem griechischen Fernsehen. Auch die Bahnlinie nach Mazedonien wurde freigeräumt. Der Zugverkehr sollte so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden.
Camps sind kein Zuhause, sie sind nur eine Zwischenlösung.
Etwa die Hälfte der Menschen, die bisher in Idomeni ausgeharrt hatten, wurden laut Behörden in offizielle Auffanglager gebracht – doch auch das sei keine Dauerlösung, so die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Sprecherin Vicky Markolefa: “Die Menschen wollen eine bessere Zukunft. Niemand will im Matsch bleiben, jeder möchte sich ein neues Zuhause schaffen. Deswegen sehen viele die Räumung positiv. Aber sie sagen auch, dass sie nicht in ein anderes Lager wollen. Sie wollen ein neues Leben beginnen. Camps sind kein Zuhause, sie sind nur eine Zwischenlösung.”
Viele Menschen haben Idomeni auf eigene Faust verlassen. Es wird vermutet, dass sie sich zum Teil in den umliegenden Wäldern oder Städten der Region verstecken, um weiterhin zu versuchen, über die Grenze zu kommen. Es entstehen neue wilde Lager. Toskas sagte, die Polizei werde auch die geflohenen Idomeni-Bewohner in Auffanglager bringen.